Die Querflötistin und Instrumentalmusikpädagogin Sofiia Musina kam im April 2022 nach Salzburg an die Universität Mozarteum. Von 2017 bis 2022 studierte sie an der „Borys Grinchenko Kyiv University“ in der Ukraine und erlangte den Masterabschluss „Master of Musical Art. Educational and Professional Program: Musical Art“. Ihre Masterarbeit verfasste sie über den ukrainischen Komponisten Myroslav Skoryk.
Ulli Gollesch - Bildende Künstlerin & Kunstpädagogin
"Eine Sammlung von Erfahrungen und Erlebnissen"
— Ulli Gollesch: Bildende Künstlerin & Kunstpädagogin, Österreich
Wie hast du die Corona-Zeit als Künstlerin erlebt?
Künstlerisch gesehen hat sich für mich nicht viel verändert. Ich befinde mich in einer intensiven Vorbereitungsphase für eine Einzelausstellung, die im Herbst geplant ist. Ich fühle mich wie immer, denn dass ich mich zurückziehe um zu arbeiten, ist nichts Neues. Auch die Themen, die wegen der Krise aufkommen, sind es nicht. Isolation habe ich zum Beispiel schon oft in meiner Kunst behandelt. Vielleicht weil ich ein melancholischer Mensch bin. Die pure Einsamkeit hat mich also noch nicht überfallen, aber auch die Überkreativität hat sich nicht gezeigt. Ich arbeite immer und überall – auch im öffentlichen Raum oder in meiner kleinen Druckwerkstatt. Meist ein bisschen unstrukturiert und ja, ich würde sagen ich spüre die Krise so gesehen gar nicht. Natürlich könnte meine Ausstellungen im September abgesagt werden, aber dann bricht für mich auch keine Welt zusammen. Ich bin auch Kunstlehrerin und deshalb nicht so abhängig. Im Homeschooling (Bildnerische Erziehung) entstanden mit meinen Schüler/innen tolle Diskussionen über zeitgenössische Kunst, über das Verständnis von Kunst und die Interpretation von Kunstwerken. Ein Projekt mit Künstlern des Forum Stadtparks konnte online ebenso umgesetzt werden inklusive einer Online-Ausstellung. Pädagogisch war das Homeschooling in der Menge schon belastend. Ich habe ja einen gewissen Anspruch als Kunstlehrerin, der persönliche Kontakt in der Schule fehlte sehr und der Ausgleich in der Natur oder im Atelier wurde für mich somit umso wichtiger. Meine eigene Galerie, der „Kunst off-space Narrenkastl“ läuft ganz normal weiter. Es handelt sich dabei um ein Schaufenster und das Konzept basiert darauf, dass sich die Leute die Kunst im Vorbeigehen anschauen oder sich rundum die Uhr kurz hinsetzen können. Das ist also kein Problem, der Abstand kann optimal eingehalten werden und Vernissagen veranstalte ich auch keine. Darüber hinaus beschäftige ich mich mit einer Begegnungszone in meiner Heimatgemeinde Frohnleiten. Es gibt seit Ostern 2 Litfaßsäulen, auf denen Vorbeikommende Kunstwerke, Nachrichten, Allerlei hinterlassen können – dies wird eine temporäre Geschichte bis Ende Mai. Die Aktion wird gut angenommen, es ist ein besonderes Grätzel entstanden – eine Nachbarschaftskreativität ‒ und ich hoffe, dass sich das Projekt noch weiterentwickelt. Geplant sind Spieletreffs ab Ende Juni mit Tischtennis oder andere gemeinsame Aktionen.
Wann und wo wirst du deine Arbeiten zeigen? Wird es eine Vernissage und ein Künstlergespräch geben?
Von 12. September bis 24. Oktober 2020 bespiele ich die Galerie Marenzi in Leibnitz mit der Ausstellung „Geschichten aus der Schublade“. Die Eröffnung findet am 11. September um 19 Uhr statt. Mit Maske und Abstandsregeln versteht sich. Die Galerie hat ca. 150 Quadratmeter, somit wird es nicht zu eng. Die Ausstellungeröffnung wird Heidrun Primas (Forum Stadtpark) machen. Text zur Ausstellung: „Hat nicht jeder diese Schublade, voll mit alten Dingen der Ver¬gangenheit, ein kleines fantastisches Archiv an Erinnerungen und Zitaten, dass nicht einfach ausgeräumt werden kann, ohne darin einzutauchen und noch den kleinsten oder skurrilsten Gegenstand intensiv mit Gedankenbildern zu verbinden?“ Ein Konglomerat an Geschichten - eine Ansammlung voller Inspirati¬onen, Gefundenes oder Erforschtes, festgehaltene Momente. Wieder zum Vorschein gebrachte Überreste - eine Archäologie der eigenen Biografie - inszeniert und reflektiert. (Mehr dazu: Weiblich. Vertieft und verarbeitet. Eine multimediale Ausstellung)
Welche Bedeutung hat die Interaktion mit dem Publikum für dich?
Ich bin eine leidenschaftliche Netzwerkerin und liebe es, mich mit Menschen auszutauschen. Hier und da sind Geschichten auch Inspirationen für mich – ich bin eine Sammlerin. Jeder trägt Geschichten, Erinnerungen oder Erfahrungen mit sich umher – ist es doch das Schönste gemeinsam darüber zu reflektieren oder zu philosophieren.
Gibt es noch etwas, das du uns aus Künstlerinnensicht mit auf den Weg geben willst?
Ich denke es ist wichtig stets an sich und seine eigenen Projekte zu glauben und dahinter zu stehen. Zu schaffen ist etwas so Bedeutsames – einen Ausdruck zu haben und diesen in etwas umzusetzen. Kunst und Kultur ist eine wichtige Essenz des Lebens.