Universität Mozarteum am Kurgarten (UMAK)

Rendering Universität Mozarteum am Kurgarten | © Berger+Parkkinen

Am 27. Februar 2023 erfolgte die offizielle Grundsteinlegung der Universität Mozarteum am Kurgarten (UMAK). Sie markierte den Beginn der Umsetzung eines zukunftsweisenden Projekts, das in den universitären Bildungs- und Forschungsstandort Salzburg, in die Vernetzung von Wissenschaft und Kunst und in die Kernkompetenz Salzburgs im Bereich der Kultur investiert. 

Entworfen und geplant vom renommierten Architekturbüro Berger+Parkkinen (Paracelsus Bad), entstehen auf fünf Ebenen und einer Nutzfläche von 1895m2 in der Schwarzstraße 36 in den nächsten zwei Jahren lichtdurchflutete Unterrichts-, Ensemble- und Proberäume für Gesang, Gesangspädagogik und das Chorwesen. Ein österreichweit einzigartiges X-Reality-Lab ermöglicht zukünftig das Experimentieren mit und Produzieren von erweiterten Bild-, Video- und Soundwelten. Außerdem werden ein Elektronisches Studio für zeitgenössische Musikkomposition und der Bachchor Salzburg im UMAK eine Heimat finden.

Der Gesamtkostenrahmen umfasst 22,3 Millionen Euro. Den größten Teil davon trägt der Bund mit 15,4 Mio Euro, das Land Salzburg übernimmt 3,7 Mio Euro. Dieser Landesbetrag setzt sich aus einer Landesförderung in der Höhe von 2,5 Mio, eines Betrags für Wissenschafts- und Innovationsstrategie von 0,5 Mio sowie Anteile für Flächen für den Bachchor in der Höhe von 0,7 Mio Euro zusammen. Die Universität Mozarteum wird mit 2,1 Mio an Eigenmitteln mitfinanzieren. Die Stadt Salzburg sowie der Bachchor Salzburg selbst finanzieren wiederum gemeinsam 1,1 Mio.

Das UMAK ist Teil eines städtebaulichen Entwurfs, der sowohl nach einer Verwebung der heterogenen Strukturen aus Barock, Gründerzeit und 20. Jahrhundert als auch nach der Vermittlung zwischen Kurgarten und Straßenzügen strebt. Dazu gliedert sich das UMAK in zwei Baukörper, die in kaskadierender Höhe und Größe zwischen der geschlossenen Bebauung an der Auerspergstraße und der offenen Struktur der Schwarzstraße vermitteln. Dank der klaren, identitätsstiftenden Architektursprache wird das UMAK gemeinsam mit dem Paracelsus Bad zukünftig einen Schwerpunkt am historischen Kern der Stadt Salzburg bilden: Besonderes Augenmerk des Entwurfs lag auf der Morphologie des Kurgartens mit der ehemaligen Befestigungsanlage und die Akzentuierung von Freiräumen. Die studentische Nutzung soll in Verbindung mit den Besucherströmen des Bad- und Kurhauses eine nachhaltige Belebung des nordwestlichen Bereiches im Kurgartens bewirken.

Als Universitätsgebäude wird die Universität Mozarteum am Kurgarten öffentlich zugänglich sein und mit einem kleinen Café auch kulinarisch zum Verweilen einladen. Innenarchitektonisches Herzstück des Gebäudes ist ein großer Lichthof, der natürliches Oberlicht spenden wird. Die mächtige Auskragung der Obergeschosse über dem Eingangsbereich betont die Bedeutung des vorgelagerten Platzes und gibt den Blick auf das benachbarte Paracelsus Bad & Kurhaus frei. Die Teilung des Hauses in zwei Baukörper ermöglicht insgesamt Räume mit besonderen Höhen.

Zur Unterstreichung der Ensemblewirkung mit dem Paracelsus Bad besteht das Fassadensystem des UMAK ebenfalls aus vorgehängten, keramischen Fassadenplatten. Im Unterschied zu der mit offenen Lamellen ausgeführten Fassade des Paracelsus Bades kommt beim UMAK jedoch eine geschlossene, hinterlüftete Keramikfassade zum Einsatz. Die Entwicklung dieser speziellen Fassade ist Ausdruck der vorwiegend musikalischen Nutzung des Gebäudes, mit der spezifische Anforderungen an Tageslicht und Schallschutz einhergehen: Natürlich belichtete Einzelräume mit Fensterlüftung, Säle mit Verglasungen, Studios ohne Tageslicht.

Trotz komplexer technischer Anforderungen an das Gebäude wurde bei der Planung auf die nachhaltige Flexibilität in der Nutzung des Hauses geachtet, um mögliche Verschiebungen in der Bespielung der Flächen langfristig zu ermöglichen. Darüber hinaus unterstützt die ausgesprochene Kompaktheit der beiden Baukörper mit ihrem günstigen Hüllflächenverhältnis die Nachhaltigkeit des Neubaus in thermischer Hinsicht.

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