Die Querflötistin und Instrumentalmusikpädagogin Sofiia Musina kam im April 2022 nach Salzburg an die Universität Mozarteum. Von 2017 bis 2022 studierte sie an der „Borys Grinchenko Kyiv University“ in der Ukraine und erlangte den Masterabschluss „Master of Musical Art. Educational and Professional Program: Musical Art“. Ihre Masterarbeit verfasste sie über den ukrainischen Komponisten Myroslav Skoryk.
Genia Leis - Bühnen- & Kostümbildnerin
Genia Leis gewann gemeinsam mit Gerald Sommerauer den Max Ophüls Preis der Jugendjury 2022 für den Film „Risse im Fundament“. Sie studierte an der Universität Mozarteum Bühnen- und Kostümgestaltung und war bereits für Kostüm- und Bühnenbild sowie Ausstattung zahlreicher Theater- und Filmprojekte verantwortlich. Nach dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ wanderte sie mit ihrer Familie von Kasachstan nach Deutschland aus. Fragen nach kulturellem Anpassungszwang im Kapitalismus und die Paradoxien postkommunistischer Mentalität spielen eine entscheidende Rolle für ihre kreativen Prozesse.
Genia Leis:
Bühnen- & Kostümbildnerin
Berlin
Herzlichen Glückwunsch zum Max Ophüls Preis!
Sie sind Bühnen- und Kostümbildnerin und fühlen sich offensichtlich auch mit der Regie sehr wohl?
Ja! Ich hatte bei dem Film die Position der Art-Direktorin inne. Im Bereich Film hatte ich immer eine Aufgabenmischung aus Art-Direktion und Ausstatterin, war aber auch produktionell tätig und habe immer wieder die Position der Regieassistenz mitübernommen und Inhaltlich viel mit der Regie gearbeitet. Ich bin mit Filmemacherinnen befreundet und habe daher in der Vergangenheit schon aus Leidenschaft mitgemacht. Ohne Leidenschaft funktioniert die Arbeit auf emotionaler Ebene nicht, ich gehe emphatisch an die Projekte heran. Vor etwa fünf Jahren habe ich dann meine ersten beiden Kurzfilme als Regisseurin gedreht, „The yellow Wallpaper“ behandelt das Thema Einsamkeit und wird demnächst auf Festivals eingereicht. Bei dem aktuellen Film „Risse im Fundament“, der die „MeToo-Geschichte“ behandelt, war ich schon bei Produktionsstart ein Teil des Teams. Ich setzte mich inhaltlichen mit dem Drehbuch auseinander und war mit Gerald Sommerauer (Regie) und Isabella Kröger (Drehbuchautorin) immer wieder im Gespräch. Gerald und ich stehen schon seit vielen Jahren im engen Kontakt und haben eine gemeinsame Sprache für das Filmemachen entwickelt und da es wichtig ist, bei einer „Me Too-Thematik“ den weiblichen Blick und die Erfahrung mit in die Inszenierung einfließen zu lassen, hat er mich gefragt, ob wir das gemeinsam machen. Ich kannte die Schauspieler, die wir mit viel Bedacht gemeinsam besetzten und so wurde es mein offizielles Regie-Debüt. Irgendwie liegt mir das (lacht).
Was bedeutet dieser Preis für Sie und Ihren Kollegen?
Der Preis bedeutet eine große Chance, gesehen und gehört zu werden. Aufmerksamkeit zu erzeugen. Von den vielen neuen Jung-Regisseur*innen bekommen nicht alle diese Chance. Dieser erste Schritt gelang uns jetzt. Der nächste Schritt ist, Förderungen und Stipendien zu beantragen, zu „pitchen“, Produzenten ausfindig zu machen, um weiter arbeiten zu können. Mit dem aktuellen Film werden wir nun zirka ein Jahr auf Festivals reisen und dann natürlich hoffen, dass sich Film-Verleiher melden. Das ist coronabedingt zwar nicht so einfach, da man in den letzten beiden Jahren aufgrund geschlossener Kinos auf den Filmen „sitzen geblieben“ ist, aber trotz allem hoffen wir auf die Aufmerksamkeit. Nach den Kinos soll der Film auch im Fernsehen zu sehen sein.
Das ist ein langer Prozess …
Ja, selbst Kurzfilme können manchmal enorm viel Zeit beanspruchen. Es ist immer individuell. Den Film „The yellow Wallpaper“ haben wir in nur drei Tagen mit drei Personen im Filmteam gedreht, aber die Postproduktion hat über vier Jahre gedauert. Das hat unterschiedliche Gründe, manchmal brauchen Inhalte ihre Ruhephasen bis man weiß was man damit anstellt. Bis ein Kurzfilm entsteht, vom Drehbuch bis zum fertigen Film, vergehen schon eineinhalb Jahre. Zuvor muss das Drehbuch geschrieben werden und danach arbeitet man an der Aufmerksamkeit für den Film.
Sie haben gerade Bühne und Kostüme für ein Stück am E.T.A. Hoffmann Theater in Bamberg gemacht. Arbeiten Sie parallel für Film und Theater?
Ja, es ist manchmal verrückt, aber es hat sich einfach so ergeben. Das ist irgendwie ein Ausgleich und ich möchte eigentlich auf keines der beiden verzichten. Am Theater Bühne und Kostüm, beim Film Art- Direktion, Drehbuch und Regie. Ich muss nur einen guten Rhythmus finden.
Worin liegt der Unterschied in der Erarbeitung von Bühnen- bzw. Szenenbildern?
Im Szenenbild sucht man aktiv nach Räumen, man macht „Location-Scouting“. Im Bühnenbild entwickelt man in einem bestehenden schwarzen Raum einen neuen Raum, der begrenzt ist. Ein Szenenbild kann überall sein. Es umfasst viele Orte, Plätze und Weiten. Es beschränkt sich vor allem nicht auf den Innenraum und man muss daher anders denken. Auch das ist ein guter Ausgleich.
Arbeiten Sie vorwiegend planerisch oder legen Sie auch in den Werkstätten bei der Umsetzung gerne Hand an?
Es kommt immer mal wieder vor und ich finde es auch schön und wichtig nicht zu vergessen, wie das haptische funktioniert. Handwerk ist alles, das muss man schon so sagen. Es ist sehr wichtig, auch an der Uni. Trotzdem habe ich bereits an der Universität - nicht immer zur Begeisterung meiner Professor*innen - gespürt, dass ich raus muss, dass mir die Bewegung fehlt. Ich wollte Menschen treffen, mit Menschen arbeiten, kommunizieren, reisen und vieles sehen. Ich brauchte den Input. Viele Studierende schätzen das Arbeiten in den Werkstätten. Ich glaube, dass es sehr wichtig ist, den Studierenden die Möglichkeit zu geben, raus zu gehen, da jede*r sich die Dinge auf eine individuelle Art erarbeitet. Für mich geht das Handwerkliche und das Kommunikative Hand in Hand. Ich mache auch performative Videos und gestalte dabei sehr viel selbst. In Altusried arbeite ich für eine Freiluftbühne mit 2500 Plätzen. Laien bauen und gestalten, nähen und machen alles selbst, allerdings muss ich ihnen schon zeigen wie man das macht. Ich zeige vor, halte Workshops und erkläre wie was funktioniert.
War Ihr Berufsweg von Beginn an so geplant?
Nein. Ich muss aber dazu sagen, dass ich vor der Uni bereits vier Jahre am Theater gearbeitet habe. Ich war in dieser Praxis drinnen und konnte nicht mehr „ruhig in der Schule sitzen“. Es war kein einfacher Weg, Herausforderungen gab es genug. Das muss aber jeder für sich individuell entscheiden. Wichtig ist, auf sich selbst zu hören – auch wenn es komisch klingt. Man spürt selbst am besten was man braucht. Wie man vorankommt. Ich würde immer empfehlen nach draußen zu sehen, Neues zu entdecken, die „Fühler“ auszustrecken.
Wie darf man sich einen Entstehungsprozess eines Bühnenbilds oder die Kostüme einer Produktion vorstellen? Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit der Regie? Wie fängt man an?
Erst mal viel lesen (lacht). Sich den Stoff theoretisch aneignen. Darüber nachdenken was wir erzählen. Um welche Schicksale geht es? Meistens erzählen wir in der Kunst über die Menschheit, die Natur, die Entstehung, alles was uns umgibt auf einer emotionalen Ebene. Wir wollen das Publikum erreichen. Daher ist es wichtig, sich nicht nur räumlich und gestalterisch die Inhalte anzusehen, sondern emotional, empathisch, fast schon sensibel mit dem Stoff umzugehen. Parallel braucht man die Recherchearbeit als Inspiration und nicht zuletzt das Spazierengehen. So sehr man den Input von außen braucht, ist auch die „kreative Ruhe“ entscheidend. Für mich ist das Spazierengehen sehr wesentlich, um die Dinge auf mich wirken zu lassen. Was viele vernachlässigen ist die Ruhephase, in der das Gehirn Dinge verarbeiten kann, ohne sofort wieder produktiv sein zu müssen. Das ist etwas, das wir im „Neoliberalen Kapitalismus“ total vernachlässigen. Momente der „Nichtproduktivität“ – da entsteht Kreativität. Ein ständig laufender Motor schafft aus meiner Sicht nicht immer Kreativität. Wenn man seine Recherchen abgeschlossen hat, geht man in das Gespräch mit dem Team. Das ist einer der wichtigsten Schritte. Was haben sich die anderen überlegt? Wie ist die Zugangsweise und was ist die gemeinsame Vision? Am Theater, aber auch beim Film ist die Hierarchie sehr stark. Die Regie hat das letzte Wort. Das ist auch gut so. Mir persönlich fehlt dann allerdings das „Ganzheitliche“. Auch das ist ein Grund, warum ich mittlerweile selbst Regie mache, um eine gesamte Vision zu kreieren. Wenn ich mit einer anderen Regie arbeite, dann begebe ich mich vollkommen in diese Vision. Hier ist Empathie, Sensibilität und aufeinander eingehen sehr wichtig. In dieser Rolle muss man sich als Künstler*in tatsächlich ein wenig zurücknehmen. Man dient der Bühne, dem Stück. Die Frage ist, was braucht das Stück und die Schauspieler, damit etwas Bestimmtes erzählt werden kann. Was muss der Raum können? Das schränkt die Kreativität einerseits ein, andererseits baut es eine Struktur auf, in der man eine Geschichte erzählen kann. Der nächste Schritt ist, einen Entwurf zu kreieren und das mit dem Theater auf einer technischen und finanziellen Ebene zu besprechen. Darauf folgt ganz viel Organisation (lacht). Es geht um Fragen wie: Wann wird was geprobt? Wann wird was hergestellt? Bis schlussendlich die Proben beginnen. Dieser Prozess dauert etwa sechs Wochen und dann geht’s zur Premiere. Wobei die Proben durch Corona meist auf mehrere Blöcke aufgeteilt werden. Falls es doch einen Lockdown gibt, werden die Produktionen in die Länge gezogen und andere aus der Warteschleife rausgebracht.
In den letzten beiden Jahren war vieles in der Kunst digital zu erleben. Welche Erfahrungen haben Sie persönlich damit gemacht?
Ein positiver Effekt war, dass ich weniger reisen musste. Modellpräsentationen konnten im Gegensatz zu Bauproben auch online gemacht werden. Ich finde es schon besser, wenn sich die Probenblöcke am Theater wieder normalisieren und wir wieder sechs Wochen am Stück proben können, um so auch beim Inhalt zu bleiben. Wir tragen unsere Stücke ja auch in unser Leben hinein, beschäftigen uns sehr intensiv damit.
Ist das „Genderthema“ mit Hierarchien, Bezahlung, Frauen- vs. Männeranteil in Ihrem Beruf auch ein präsentes?
Leider schon, ja. Es ist nach wie vor ein Kampf. Ich muss als Frau immer wieder daran erinnern. Als junge Frau wurde man regelmäßig klein gehalten oder schlecht behandelt. Teilweise gab es auch eine Großzügigkeit gegenüber der Jugend. Heute als erwachsene Frau, die im Leben angekommen ist und ihr Geld selbst verdient, muss ich im System funktionieren und da merke ich sehr wohl, dass das System immer wieder gegen mich arbeitet. Preise werden gedrückt, Dinge unmöglich gemacht, oft sind es ganz banale Dinge, die vielleicht gar nicht böse gemeint sind. Beim letzten Festival konnte mein Co-Regisseur nicht dabei sein und ich hielt ein Foto von ihm mit dem Handy in die Kamera, sodass wir beide abgebildet werden konnten. Es wurde jedoch zunächst ein Foto verwendet, auf dem mein Kollege gut sichtbar war, ich jedoch im Hintergrund verloren ging. Leider musste ich darauf aufmerksam machen, damit wir beide sichtbar wurden, obwohl es ein total feministisches und sehr diverses tolles Festival ist. Das hat mit unserem gelernten Seh- und Denkverhalten zu tun, das wir im patriarchalen System antrainiert bekommen haben. Es ist schon auffällig, dass man als Frau immer mehr hinterher sein muss, um gleichberechtigt behandelt zu werden. Oft geht es um Mikroverletzungen. Ich empfinde das immer noch als großes und wichtiges Thema, an dem man arbeiten muss. Wir Frauen haben es immer noch schwerer, in die großen Positionen der „Star-Regie“ oder „Star-Bühnenbildner*innen“ zu gelangen. Es ist ja nicht so, dass Frauen weniger können. Es scheint, als herrsche die Meinung vor, dass der Mann die „sichere Option“ ist und das nur, weil es uns über Jahrzehnte so beigebracht wurde.
Welche Rolle spielt das Thema Nachhaltigkeit in Ihrem Beruf?
Das ist absolut mein Thema. Ich würde sagen, ich war eine der ersten, die damit begonnen hat. Das hat wohl auch mit meinem Hintergrund zu tun. Ich wurde im Kommunismus, in Kasachstan geboren und kam dann mit meinen Eltern nach Deutschland in den Kapitalismus, in ein völlig anderes System. Meine Familie lehrte mich, Dinge wieder zu verwerten und mit Dingen kreativ zu werden, die man hat. Damit ging ich auch zum Theater. Zu Beginn war das für viele sehr ungewöhnlich. In den Gewerken wurde normalerweise alles neu angefertigt, oder gekauft, nur wenig aus dem Fundus verwendet. Ich habe bestehende Kostüme aus dem Fundus geholt, zerschnitten und Neues produziert. Am Staatstheater in Mainz fand man das beispielsweise ganz komisch (lacht). Ich musste mich zuerst damit etablieren. Grundsätzlich lasse ich mich zunächst aus den Fundis inspirieren. In Altusried habe ich Ritterrüstungen aus alten Lederjacken gemacht. Aktuell kreiere ich Rokokokleider aus Wurfzelten, die wir gespendet bekamen. Das funktioniert wunderbar für die Reifröcke. Wir machen auch Kopfbedeckungen aus Lampenschirmen, die wir mit Stoff beziehen - natürlich alles unter dem Copyright von Genia Leis (lacht). Das ist etwas, worin ich total aufgehe!
Sie stehen bereits mitten im künstlerischen Berufsleben. Wie war der Weg von der Uni zum Theater? Welche Tipps und Tricks können Sie jungen Künstler*innen mit auf den Weg geben?
Es ist wichtig, dass man sich nicht erschüttern lässt und seinen Traum verfolgt, wach, offen und neugierig für die Welt bleibt. Auch Leidensprozesse muss man zulassen und Raum dafür finden, um dann wieder weiter gehen zu können. Das Problem in unserer „Social-Media-Welt“ ist, dass wir Angst vor Leidensprozessen haben. Die Welt, die uns suggeriert wird, ist so bunt, so fröhlich und heil. Wir glauben daher, auch wir müssen das permanent sein. In unserem Film „Risse im Fundament“ gibt es die junge Frau, die fast schon naiv, ehrgeizig ihren Traum verfolgt und durch eine Erfahrung so tief erschüttert wird … – es ist ein wichtiger Prozess. Einerseits ist es schrecklich schmerzhaft, was sie erlebt, anderseits ist es ein Prozess des Erkennens der eigenen Grenzen. Wobei es nicht auf die Art wie im Film passieren darf….
Andere Menschen, Lehrende können einem sehr viel mitgeben, aber auch das sind „nur“ Gedanken, Erfahrungen, Vermutungen, Meinungen, … nichts ist in Stein gemeißelt. Es gibt keine Regel für alle. Jeder hat seine eigenen Möglichkeiten in sich. Zuhören und respektieren ist wichtig, aber es sind Vorschläge, keine Maxime. Wichtig ist, einen breiten Fächer von Meinungen zu suchen, um daraus zu eigenen Meinungen zu gelangen. Ich persönlich habe Bilder gesammelt. Ich wollte sehen lernen. Sehen was andere gemacht haben, um daraus zu schöpfen.
Wie funktioniert der „Job-Markt“ für Bühnen- und Kostümbildner*innen? Werden Aufträge für Bühne und Kostüm pro Produktion ausgeschrieben? Kann man sich bewerben?
Als Bühnenbildnerin kann ich mich nicht bewerben. Man kann eine Agentur beschäftigen, das machen immer mehr. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Mundpropaganda sehr wichtig ist und der Zugang über die Regie funktioniert. Die Nähe zu der Regie- und Schauspielabteilung habe ich bereits während meines Studiums am Mozarteum sehr geschätzt. Ich konnte sehr gute Kontakte knüpfen und arbeite heute noch mit diesen Personen zusammen. Netzwerke sind sehr wichtig. Man sollte in dieser Branche früh beginnen, möglichst viele Menschen kennen zu lernen. Beim Film läuft es ein wenig anders, da gibt es schon die eine oder andere Ausschreibung z.B. für Kostümbild.
Was ist die größte Illusion angehender Bühnen- und Kostümbildner*innen?
Das man als freie Künstler*in arbeiten kann.
Was ist an Ihrem Beruf besonders schön? Was kann belastend sein?
Besonders schön ist die Entwurfsarbeit, die Freiheit im „kreativ sein“. Hinzu kommt die „Familie“, die meist während des gemeinsamen Arbeitens entsteht. Nicht so schön ist das viele Reisen. Zu Beginn macht das sehr viel Spaß, aber irgendwann wird das anstrengend. Ich vermisse oft mein Zuhause. Manchmal habe ich das Gefühl, dass sich die Theater selber überfordern. Es gibt zu viel Programm. Gewerke und Menschen leiden unter den Produktionen. Das schwappt natürlich auch auf die Künstler*innen über. Das Arbeitsklima ist dann nicht mehr so gut, weniger freundlich. Oft wird die Arbeit so zu einer Sache, die man eben erledigen muss und das ist Gift für die Kunst. Den Druck des Zubringens spürt man im Umgang der Menschen miteinander.
Wenn Sie an Ihre Studienzeit denken, woran erinnern Sie sich besonders gerne?
Besonders gerne denke ich an meine Wohngemeinschaft in einer großen Altbauwohnung in Salzburg in der Nähe der Uni. Das war für mich eine neue Lebensrealität. Im Zuge meines Studiums habe ich herausgefunden, wie ich arbeiten möchte. Das Schönste war wohl die Erfahrung mit den Menschen, die ich in meiner WG und an der Uni kennen gelernt habe. Das begleitet mich das ganze Leben. Menschen und Kommunikation sind mir wahnsinnig wichtig. Ich bin meiner Abteilung und den Professor*innen auch sehr dankbar, dass sie viel zugelassen haben und mir viel Freiheit gegeben haben, um meinen Weg zu finden.