Maxim Vengerov wird Inhaber der 1. Stiftungsprofessur an der Universität Mozarteum

19.08.2019
News
Maxim Vengerov mit Studierender bei einer Masterclass im Solitär | © Christian Schneider

Mit Maxim Vengerov kommt einer der weltweit am meisten gefeierten Geiger nach Salzburg, um ab Beginn des Wintersemesters 2019/20 im Rahmen einer zur Gänze extern finanzierten Stiftungsprofessur für drei Jahre an der Universität Mozarteum zu wirken. Die Öffentlichkeit ist eingeladen, seine Masterclasses am 14. Oktober 2019 im Solitär bzw. am 9. Dezember 2019 im Großen Saal der Stiftung Mozarteum mitzuerleben.

Der Grammy-Preisträger Maxim Vengerov (geb. 1974) ist einer der besten Geiger und angesehensten klassischen Künstler unserer Zeit und genießt auch als Dirigent internationale Anerkennung. Bereits im Alter von zehn Jahren gewann er die renommierte Henryk Wieniawski Competition sowie fünf Jahre später den internationalen Carl-Flesch Violinwettbewerb. Auch seine erste Studioaufnahme spielte er bereits im Alter von zehn Jahren ein.

Maxim Vengerov wurde zunächst von Galina Turtschaninowa unterrichtet und war einer der Eleven, die in den frühen 1990er-Jahren dem legendären Geigenlehrer Zakhar Bron an die Musikhochschule Lübeck folgten, doch zählte Vengerov zu den Wenigen, die dauerhaften Erfolg hatten. Er spielte eine Vielzahl von Aufnahmen für bekannte Labels wie Melodia, Teldec und EMI ein, wofür er u. a. mit einem Grammy Award, einem Classical Brit Award, fünf Edison Classic Awards sowie zwei ECHO Klassik Awards ausgezeichnet und vom Gramophone Magazin zum Künstler des Jahres gekürt wurde. Zur künstlerischen Entwicklung trug die Zusammenarbeit mit herausragenden Dirigenten wie Mstislaw Rostropowitsch und Daniel Barenboim bei. Überdies studierte Vengerov Dirigieren bei Vag Papian.

Anfang 2007 erlitt er eine Verletzung am rechten Arm, weshalb er als Solist eine Zeit lang pausierte und nur als Dirigent auftrat. Seit September 2010 konzertiert er wieder als Geiger. Maxim Vengerov spielt auf einem legendären Instrument, der „Ex-Kreutzer“ Stradivari von 1727. In den vergangenen Jahren trat er sowohl als Solist als auch als Dirigent mit
vielen großen Orchestern auf, darunter das New York Philharmonic Orchestra, die Berliner Philharmoniker, das London Symphony Orchestra, das BBC Symphony Orchestra, das Mariinsky Theatre Orchestra und das Chicago, Montreal und Toronto Symphony Orchestra.

Höhepunkte der Saison 2018/19 waren die Saisoneröffnung des Orchesters Filarmonica della Scala mit Riccardo Chailly sowie zahlreiche Rezitals in den USA, China und Europa. Zudem wirkte er als Artist in Residence beim Orchestre Philharmonique de Monte-Carlo und an der Pariser Philharmonie. Die Salzburger Festspiele präsentierten Maxim Vengerov Ende Juli 2019 gemeinsam mit der Pianistin Polina Osetinskaya in einem Solistenkonzert.

Mit großer Leidenschaft widmet sich Maxim Vengerov der Ausbildung und Förderung junger Talente. Er hatte weltweit vielfältige Unterrichtspositionen inne und fungiert als Botschafter und Gastprofessor an der International Menuhin Music Academy in der Schweiz. Im Herbst 2016 übernahm er zudem die Polonsky-Gastprofessur am Royal College of Music in London.

Die Künstlerpersönlichkeit Maxim Vengerov beleuchten einige Dokumentationen, darunter „Playing by Heart“ für Channel Four, 1999 bei den Fernsehfestspielen in Cannes gezeigt, und „Living the Dream“, 2008 mit dem Gramophone Award als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet.

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