Die Aufführung von Vincenzo Bellinis Oper I Capuleti e i Montecchi präsentierte eine eindringliche Neuinszenierung des Meisterwerks. Unter der Regie von Alexander von Pfeil entstand eine Produktion, die den Fokus auf die unerbittliche Feindschaft zweier Clans und die Verzweiflung ihrer Opfer legte. Diese Inszenierung verlegte die Geschichte in einen universellen, zeitlosen Raum und brachte Bellinis düstere Vision von Liebe und Krieg mit erschütternder Klarheit auf die Bühne.
Johannes Maria Staud erhält Österreichischen Kunstpreis 2022
Das Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (BMKÖS) gab vor Kurzem die Gewinner*innen des mit jeweils 15.000 Euro dotierten Österreichischen Kunstpreises 2022 bekannt – Johannes Maria Staud erhält den Kunstpreis in der Sparte Musik.
Staud war 1997 Mitbegründer der Komponistengruppe Gegenklang in Wien, der er heute noch angehört, seit 2018 lehrt er als Universitätsprofessor Komposition an der Universität Mozarteum. Seine Werke wurden u.a. vom Ensemble Modern und den Berliner Philharmonikern uraufgeführt, er erhielt Aufträge von den Wiener Philharmonikern, dem Sinfonieorchester des Bayrischen Rundfunks und dem Cleveland Orchestra.
Zu seinen wichtigen Werken gehören „Auf die Stimme der weißen Kreide“ (Specter I-III) und das Diptychon „Par ici – Par là“. Seine Oper „Die Weiden“, nach einem Libretto von Durs Grünbein basierend auf Algernon Blackwoods Erzählung „The Willows“, behandelt die Themen Flüchtlingskrise und Rechtspopulismus und wurde 2018 an der Wiener Staatsoper uraufgeführt. 2021 brachte das ensemble xx. jahrhundert sein Werk „Listen, Revolution (we’re buddies, see -)“ beim Festival Wien Modern zur Uraufführung.