Institut für Gleichstellung & Gender Studies

Details: Holzmarionette an Fäden | © Christian Schneider

Das Institut für Gleichstellung und Gender Studies widmet sich in Forschung, Lehre und EEK der Vermittlung von fundiertem wissenschaftlichen, künstlerischen gender-queer-feministischen und diversitätsreflektierten Wissen für alle Universitätsangehörigen und stellt seine fachliche Expertise in der Beratung von sämtlichen universitätsinternen Leitungs- und Organisationseinheiten, Gremien sowie Einzelpersonen zur Verfügung.

About

Zu den Aufgaben des Instituts zählen Planung, Koordination und Durchführung diverser Maßnahmen betreffend Gleichstellung, Frauenförderung, Gender Mainstreaming sowie Diversitätsmanagement. Diese universitätsinterne Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Departments, Abteilungen und Arbeitsgruppen beeinflusst die Organisationskultur der Universität nachhaltig, ist Beitrag zur Erfüllung der Third Mission sowie der sozialen Dimension in universitärer Verantwortung.

Dies wird u.a. durch Erstellung und Implementierung von Leitfäden und Steuerungsinstrumenten (Frauenförderplan, Gender Equality Plan, Diversitätsprofil, Code of Conduct etc.), durch die Konzeption themenspezifischer künstlerisch-wissenschaftlicher Veranstaltungen sowie Veranstaltungsangeboten zur Fortbildung und Sensibilisierung realisiert (vgl. Veranstaltungsreihen Social Justice). EEK, Forschung und Lehre in den Bereichen Gender & Queer Studies sowie Advanced Feminism sind durch normativitätskritische und intersektionale wissenschaftliche/künstlerische Zugänge geprägt. Darüber hinaus übernehmen die Mitglieder des Instituts Verantwortung in interuniversitären Kooperationen, um gender-queer-feministische und diversitätsreflektierende Diskurse voranzutreiben.

Die Mitwirkung an themenrelevanten Monitorings der österreichischen Hochschulkonferenz und des BMBWF sowie österreichweiten/europäischen Initiativen, die sich Fragen der gesellschaftlichen Verantwortung, Gleichstellung und Geschlechterforschung widmen, ergänzen den vielfältigen Aufgabenbereich des Instituts.

Gender & Queer Studies, Advanced Feminism sowie Diversity Studies stellen inter- und transdisziplinäre Fachgebiete dar, in deren Zentrum eine kritische Reflexion von Ungleichheiten produzierenden Machtprozessen in Gesellschaft, Kunst und Wissenschaft steht.

Im Sinne einer kritischen Kunstpraxis gilt es nicht nur (überkommene) Normen (z.B. im jeweiligen Fach- bzw. Repertoirekanon) zu hinterfragen und herauszufordern, sondern insbesondere auch die Praxisformen von Musiker*innen, Schauspieler*innen, Regisseur*innen und Künstler*innen hinsichtlich Macht- und Herrschaftsverhältnissen, (traditionell überlieferter) Rollenzuweisungen resp. geschlechtlich semantisierter Zuschreibungen und Erwartungen historisch forschend und künstlerisch aktiv kritisch entgegenwirkend/transformierend/überwindend/zu begegnen.

Diesbezüglich bieten Gender & Queer Studies, Advanced Feminism sowie Diversity Studies als interdisziplinäre/transdisziplinär überfakultäre Querschnittsperspektive in jeder Fachdisziplin vielfältige, lokale wie globale, kritische Zugänge/Anknüpfungspunkte, die für das Verständnis von Wissenschaft, Kunst und visueller, auditiver und auch medialer Kulturen sowie für ihre Ausübung/Ausführung/Gestaltung von grundlegender Bedeutung sind.

Methoden und Inhalte dieser Disziplinen sollen integrierte Bestandteile von Forschung und Lehre, Entwicklung und Erschließung der Künste sowie der Third Mission werden.

Forschungsverständnis

Wissenschaftliche wie künstlerische Forschung im Bereich der Gender & Queer und Diversity Sudies und/oder des Advanced Feminism an der Universität Mozarteum folgen diesem Verständnis:

  • Die eigene künstlerische und/oder wissenschaftliche Praxis wird als Forschung in einem definierten Forschungskontext begriffen,
  • theoretische Konzepte und Begriffe werden vor dem Hintergrund strukturellen und historischen Wandels reflektiert,
  • bearbeitete Fragestellungen, konturieren sich aus einer Normativitätskritik und/oder erkennen intersektionale Zusammenhänge an.
  • Dabei werden Geschlecht und Sexualität als Wissenskategorien (Reflexion von geschlechtsspezifischen Macht- und Herrschaftsverhältnissen, Geschlechterrollen, Begehrensformen, etc.) betrachtet, und/oder
  • Konstruktion, Dekonstruktion und Rekonstruktion von Identifikationsaspekten (Geschlecht, Begehren, Race, Class, Religion/Weltanschauung, Alter, Behinderung, etc.) in visuellen, szenischen, performativen, musikbezogenen und/oder pädagogischen Formen/künstlerischen Prozessen analysiert.

Forschungsförderungen für Studierende & Lehrende

Abgeschlossene herausragende studentische Abschlussarbeiten und Qualifikationsprojekte, die diesem Verständnis entsprechen, können vom Institut für Gleichstellung und Gender Studies mit dem GenDivers-Preis ausgezeichnet werden (siehe GenDivers-Preisträger*innen 2021)

Entsprechende Projektideen von Studierenden zu Fragestellungen in den Bereichen Gender & Queer Studies, Advanced Feminism sowie Diversity Studies unterstützt das Institut für Gleichstellung und Gender Studies darüber hinaus mit einer Förderung künstlerische/wissenschaftliche Vorhaben (Infos unter Aktuelle Ausschreibungen)

Um die Veröffentlichung von fertigen Manuskripten, Fachartikeln u. Ä. zu relevanten Themen zu erleichtern, bietet das Institut für Gleichstellung und Gender Studies zusätzlich eine Unterstützung bei Druck- und Publikationskosten (Infos unter Aktuelle Ausschreibungen)

Lehre

Neben der regelmäßig stattfindenden LV “Einführung in die Gender Studies”, wird in der Lehre u.a. ein Schwerpunkt auf Biografieforschung unter Berücksichtigung der Sozialisationsbedingungen aus der Perspektive der Geschlechter(rollen)forschung gesetzt.

Um die individuelle Profilbildung zu unterstützen, bietet das IGGS zusätzlich die Studienergänzung Künste | Geschlechter | Forschung (siehe untern) an. Nachweise über eigene Genderkompetenzen können als wichtiger Faktor in Bezug auf die Employability betrachtet werden.

Die Integration von Fragestellungen, wissenschaftlich/künstlerischen Zugängen und Erkenntnissen der gender-queer-feministischen und/oder diversitätssensiblen Forschung in die universitäre Lehre kann/soll über alle Lehrenden selbst erfolgen, wird vom Institut für Gleichstellung und Gender Studies aber u.a. durch folgende Angebote gerne unterstützt:

  • Die Mitglieder des IGGS stehen jederzeit für Beratung hinsichtlich möglicher Inhalte sowie deren konzeptioneller Umsetzung in Lehrveranstaltungen zur Verfügung und können auch als Referent*innen geladen werden.
  • Das IGGS bietet die Möglichkeit, hausexterne Wissenschaftler*innen, Künstler*innen oder in der einschlägigen Praxis tätige Expert*innen für Gastvorträge/Workshops/Präsentationen zur thematischen Erweiterung eigener Lehrveranstaltungen einzuladen. Dafür können die üblichen Kosten für Honorar, Anreise und Unterkunft – nach den an der Universität Mozarteum geltenden Regelungen – übernommen oder teilfinanziert werden.

Studienergänzung: Gender I Diversity I Arts
(Basismodul 12 ECTS + Aufbaumodul 12 ECTS)

Das Institut für Gleichstellung und Gender Studies betreut die Studienergänzung GENDER | DIVERSITY | ARTS, deren Ziele eine individuelle Profilbildung in den Bereichen Genderkompetenz, Antidiskriminierung und Equality Management sowie der Erwerb von theoretischem wie anwendungsbezogenem Wissen aus den Gender & Queer Studies, Diversity Studies und des Advanced Feminism unter besonderer Berücksichtigung der Künste sind.

Das Bewusstsein für Ursachen, Strukturen und Prozessen innerhalb von hierarchischen Ordnungen bzw. Machtgefügen ist – gerade im Spannungsverhältnis zwischen Kunstproduktion, -rezeption und -vermittlung – zentral, um zu einer nachhaltigen positiven Entwicklung hinsichtlich Vielfalt, Antidiskriminierung und Chancengleichheit im Kunst- und Kulturbetrieb sowie sämtlichen Lebens- und Arbeitsbereichen beitragen zu können. Daher sind fundierte „Gender- und Diversitätskompetenzen“ gefragte Fähigkeiten am Arbeitsmarkt, die die persönliche Employability erhöhen.

Darüber hinaus bieten Gender & Queer Studies, Diversity Studies sowie Advanced Feminism vielfältige, lokale wie globale, kritische Zugänge/Anknüpfungspunkte, die für das Verständnis von Wissenschaft, Pädagogik, Kunst, visueller, auditiver und medialer Kulturen sowie für ihre Ausübung/Ausführung/Gestaltung von grundlegender Bedeutung sind.

Social Justice

Unter diesem Titel bündelt das Institut für Gleichstellung und Gender Studies seine Veranstaltungen, die im Wesentlichen drei verschiedenen Aufträgen einer Kunstuniversität Rechnung tragen:

  • Entwicklung und Erschießung der Künste (Konzerte, Performances etc.)
  • wissenschaftlich-künstlerische Forschung (Vorträge, Symposien, Screenings etc.)
  • Fortbildungs- und Sensibilisierungsprogramme (Seminare und Workshops)

Inhaltlich verbindet/eint diese verschiedenen Formate die Basis auf den Prinzipien der (radikalen) Intersektionalität sowie das Bestreben, Debatten über aktuelle feministische Bewegungen aufzugreifen, während gleichzeitig das historische Erbe von Advanced Feminism, Gender Studies und Queer Theory genutzt wird, um Sexualität und Geschlechterverhältnisse erneut, aus ethischer Perspektive, zu thematisieren. Mit einer kritischen Haltung gegenüber allen Produktionsverhältnissen wollen die Veranstaltungen zum Abbau von Diskriminierung innerhalb der Universität und darüber hinaus beitragen, indem sie soziale Gerechtigkeit durch den Zugang zu demokratischer Teilhabe und die gleiche Verteilung von Wohlstand und Privilegien für alle fördern.

Social Justice bietet Vorschläge, wie Gender/Queer Studies speziell in den Künsten erweitert werden können. Im Zentrum der ästhetischen Reflexion setzen die Veranstaltungen auf emanzipatorische Formveränderungen, die konstitutiv für alle gesellschaftlichen Prozesse auf der Basis von Gleichheit sind. Sie zielen auf die Sensibilisierung für Prozesse des Zuhörens, Aufführens und Erzählens sowie des

Analysierens, Forschens und Differenzierens ab. Neben Personen aus der Universität Mozarteum Salzburg werden transnationale Expert*innen eingeladen, die den Diskursstandort Salzburg mit neuen Perspektiven und kritischen Positionen bereichern und sich mit ideologischen Hierarchien, Elitismus und sozialer Ausgrenzung auseinandersetzen.

Veranstaltungen

News & Nachlese

  • 25.11.2024
    Orange the World - Orange our University 

    Gewalt gegen Frauen (und Minderheiten) ist allgegenwärtig, fest in unseren patriarchalen Strukturen verankert und zählt zu einer der am weitesten verbreiteten Menschenrechtsverletzungen. Um die Sichtbarkeit der zahlreichen Initiativen der Vereinten Nationen und anderer Organisationen in Bezug auf dieses Thema zu erhöhen, wurde mit der UN-Kampagne "Orange the World" (OTW) eine einheitliche, starke Sujetfarbe eingeführt. Ganz im Sinne ihres Auftrags als Bildungseinrichtung mit sozialer, gesellschaftlicher Verantwortung beteiligt sich auch die Universität Mozarteum während der „16 Tagen gegen geschlechterbasierte Gewalt“ (25.11.–10.12.) an „Orange the World“.

    News
  • © Annemone Taake
    14.10.2024
    FAiR – der Name ist Programm 

    FAiR steht für Female Artist in Residence und bezeichnet ein Förderprogramm für Nachwuchskünstlerinnen auf dem Weg zu Universitätsprofessorinnen. Es wurde kürzlich an der Universität Mozarteum ins Leben gerufen und setzt sich für mehr Fairness und Chancengleichheit im Berufsleben von Frauen an Musik- und Kunstuniversitäten ein.

    News
  • Illustration einer Trompete
    10.5.2024
    Preisträger*innen des GenDivers-Preis 

    Mit den GenDivers-Preisen zeichnet das Instituts für Gleichstellung & Gender Studies herausragende studentische Abschlussarbeiten und Qualifikationsprojekte aus, die dem Verständnis einer wissenschaftlichen/künstlerischen Auseinandersetzung in den Bereichen Gender & Queer Studies, Advanced Feminism und/oder Diversity Studies entsprechen. Am 8. Mai 2024 wurden im Rahmen der Ausstellungseröffnung "(UN)GESEHEN: des Blicks Verlernen" die GenDivers-Preise 2023 verliehen - die Preisträger*innen sind Cat Jugravu, Johanna Mayerhofer und Dustin Waskow. Herzliche Gratulation!

    Auszeichnungen & Erfolge
Personen
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A Chance to Provide SafeR Spaces
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Was kann Kunst gegen geschlechterbasierte Gewalt tun?