Univ.-Prof.in
Zoryana Kushpler
Zoryana Kushpler (*Lwiw / Lemberg) studierte ab 1993 in der Klasse ihres Vaters an der Musikhochschule in Lwiw Gesang. 1998 wechselte sie an die Musikhochschule Hamburg und studierte dort bei Prof. Judith Beckmann. Im Jahr 2000 gewann Zoryana Kushpler den Ersten Preis beim renommierten ARD Wettbewerb in München. Auftritte führten sie unter anderem nach Tonhalle Zürich, Victoria Hall in Genf, Leisz Halle sowie Elbphilharmonie in Hamburg, Konzert Haus Berlin, Royal Albert Hall und Barbican Centre in London, New York Carnegie Hall und viele andere. Ab Oktober 2023 ist Zoryana Kushpler Univ.-Prof.in für Gesang an der der Universität Mozarteum.
Die Mezzosopranistin Zoryana Kushpler lernte ab dem fünften Lebensjahr zunächst Klavier bei ihrer Mutter, wechselte aber später zur Violine. Sie trat bereits während des Studiums erfolgreich am Opernhaus in Lwiw als Rosina in Rossinis „Il Barbiere di Sevilla“ sowie als Maddalena in Verdis „Rigoletto“ auf. In ihrem Studium an der Musikhochschule in Hamburg in der Klasse von Prof. Judith Beckmann erhielt sie wichtige künstlerische Impulse in Meisterkursen bei Teresa Berganza, Renata Scotto und Kurt Moll.
An der Wiener Staatsoper debütierte sie im Jahr 2007 als Adelaide in „Arabella“ und war dort als festes Ensemblemitglied bis 2020 in verschiedenen Mezzosopran Fach Rollen zu erleben. Parallel hatte Zoryana Kushpler zahlreiche Auftritte bei der Volksoper Wien. Sie tritt weiter als Gast bei der Wiener Staats sowie Volksoper auf und widmet sich unter anderem gerne dem Lied und Konzertfach.
- Im Jahre 1999 gewann Zoryana Kushpler den 1. Preis bei Elise Mayer Wettbewerb in Hamburg, im selben Jahr erhielt sie den 3. Preis beim „Concorso Viotti“ in Vercelli, Italien.
- Im September 2000 gewinnt sie den 1. Preis beim renommierten ARD-Musikwettbewerb in München.
- 2010 erhielt Zoryana Kushpler im Rahmen des Schleswig-Holstein Musik Festivals den Förderpreis von Walter und Charlotte Hamel Stiftung für herausragende Sängerische Leistungen.
- 2016 erhielt die Sängerin Auszeichnung „Person of the Year in Ukraine“
- 2021 erhielt sie vom Ukrainischen Präsidenten, V. Selenskiy den Orden von Fürstin Olga für besondere Verdienste in Kunst und Kultur
In den Jahren 2004 bis 2006 sang Zoryana Kushpler im Ensemble des Stadttheaters Bern, wo sie u.a. als Sesto („Giulio Cesare“), Masha („Tri Sestry“), Marchesa Melibea („Il viaggio a Reims“), Suzuki („Madama Butterfly“) und Preziosilla („La forza del destino“) zu hören war.
Von 2007 bis 2020 war sie festes Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper und feierte dort große Erfolge als Ulrica („Un ballo in maschera“), Preziosilla, Fenena („Nabucco“), Maddalena, Lola („Cavalleria rusticana“), Smeton („Anna Bolena“) und Suzuki, Polina („Pique Dame“), Olga („Eugen Onegin“), Sonjetka („Lady Macbeth von Mzensk“), Giulietta („Les contes d'Hoffmann“) und Marcellina („Le nozze di Figaro“), sowie als Prinz Orlofsky („Die Fledermaus“), Adelaide („Arabella“), Mary („Der fliegende Holländer“), Magdalena („Die Meistersinger von Nürnberg“), Floßhilde („Das Rheingold“), Schwertleite („Die Walküre“) und Erste Norn („Götterdämmerung“).
Ihre Gastspieltätigkeit führte Zoryana Kushpler bereits im Jahr 2000 an das Ständetheater Prag, wo sie die Partie des Sesto in Mozarts La clemenza di Tito verkörperte. Weiterhin sang sie Nerone in einer konzertanten Aufführung von Monteverdis L'incoronazione di Poppea in der Londoner Barbican Hall, Aminta in Mozarts Il re pastore bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik und Marcellina auf einer Gastspielreise der Wiener Staatsoper in Japan.
Sie gastierte als Preziosilla an der Oper Köln, als Adelaide am Opernhaus Graz und Bonn 2021 sowie als Prinz Orlofsky bei den Seefestspielen Mörbisch. Im Jahr 2014 debütierte Zoryana Kushpler in der Londoner Royal Albert Hall in einer konzertanten Aufführung von Strauss' "Elektra" sowie in der konzertanten Aufführung der Oper "Die vier Grobiane" von Wolf-Ferrari mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks in München.
Ihr Debüt in den USA gab sie 2012 in Wagners "Ring des Nibelungen" mit dem Cleveland Orchestra sowie 2013 mit den Bamberger Symphonikern. Außerdem ist Zoryana Kushpler seit 2008 bis zum heutigen Tag regelmäßiger Gast an der Wiener Volksoper wo sie als Carmen, Magdalena in Rigoletto, Giulietta in "Hoffmanʼs Erzählungen", Prinz Orlofsky und zuletzt im April 2022 als Marcellina in "Le nozze di Figaro" mitwirkte.
Eine umfangreiche Zusammenarbeit verbindet Zoryana Kushpler mit namhaften Dirigenten wie Seiji Ozawa, Sir Neville Marriner, Franz Welser-Möst, Christian Thielemann, Semyon Bychkov, René Jacobs, Simone Young, Marco Armiliato, Alessandro De Marchi, Eiji Ōue oder Christoph Eschenbach.
Zoryana Kushpler ist als Konzertsängerin ein gefragter Gast in den wichtigen europäischen Musikzentren. Eine Tournee mit dem Nationalen Symphonieorchester des Polnischen Rundfunks führte sie im Rahmen der berühmten Klubhaus-Konzerte in die Tonhalle Zürich, ins Stadtcasino Basel und die Victoria Hall Genf. Beim Schleswig-Holstein Musik Festival trat sie 2003 in Haydns Nelson-Messe, 2004 in einer stürmisch gefeierten konzertanten Aufführung von Dvořáks "Rusalka" und 2006 gemeinsam mit dem Petersen Quartett auf.
Im folgenden Jahr sang Zoryana Kushpler mit der NDR Radiophilharmonie Hannover die Uraufführung der 2. Sinfonie "Requiem for a Poet" von Lera Auerbach, die Zusammenarbeit mit der jungen Komponistin führte sie im Sommer 2010 zum Verbier Festival.
2014 feierte sie ihr Debüt in der New Yorker Carnegie Hall als Solistin in Beethovens 9. Sinfonie.
Eine besondere Vorliebe hat Zoryana Kushpler für den Liedgesang. Gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester, der Pianistin Olena Kushpler, gab sie Liederabende, unter anderem beim Rheingau Musik Festival und den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern, in der Laeiszhalle Hamburg, im Konzerthaus Berlin, in Kassel und Recklinghausen, im Wiener Musikverein sowie beim Schleswig-Holstein Musik Festival und Elbphilharmonie in Hamburg.
Im Rahmen einer Italientournee mit dem Petersen Quartett und dem Pianisten Alexander Schmalcz war sie zudem in Venedig, Mailand, Florenz und Ferrara zu hören.
Zoryana Kushpler wirkte in zahlreichen Fernseh- und Rundfunkproduktionen mit. Im Jahre 1996 lieh sie ihre Singstimme der Schauspielerin Agnieszka Wagner im Film "La tregua" des berühmten italienischen Regisseurs Francesco Rosi.
Auf CD erschienen weiterhin Schostakowitschs "Sechs Gedichte von Marina Zwetajewa" mit dem Petersen Quartett (Capriccio, 2006), Gounods "Faust" aus der Wiener Staatsoper (Orfeo International, 2010), "Slavonic Souls" mit Liedern russischer Komponisten (Capriccio, 2010) sowie Wagners "Ring des Nibelungen" unter Christian Thielemann (Deutsche Grammophon, 2013). "Cansiones españolas" mit spanischen Komponisten (Capriccio 2015).
Als DVD bzw. Blu-ray Disc sind zudem "Wagners Nibelungenring für Kinder" aus der Wiener Staatsoper (2007), Johann Strauss' "Fledermaus" von den Seefestspielen Mörbisch (2012) und Richard Strauss' "Arabella" unter der Leitung von Franz Welser-Möst (Electric Picture & Naxos 2012) erhältlich.
Ein neues CD mit ukrainischen Arien und Orchesterlieder wurde im August 2022 aufgenommen und erscheint bei Plattenfirma "Gramola" in Herbst 2023.
Seit mehr als 20 Jahre unterrichtet Zoryana Kushpler regelmäßig.
2021-2023 unterichtete sie Gesang an Wiener International Amadeus School.
Seit 2018 gibt Zoryana Kushpler regelmäßig Masterklasse beim Musikseminar in Wien, in Lemberg (Ukraine) an der Musik Akademie und in Orgel Hall 2021. Im Februar 2023 gab sie Masterklass in Brüssel bei Internazional Masterclass Triomphe de l’Art. Im Sommer 2023 gab sie erfolgreichen Masterklass beim Interational Sommerakademie Mozarteum.