Hanna Binder ist Schauspielerin, Performance-Künstlerin und Musikerin, die auf der Bühne und im Film zuhause ist. Seit 1. September bringt sie ihre Leidenschaft für Körperarbeit und authentische Bühnenpräsenz als Universitätsprofessorin am Mozarteum in Salzburg ein. Mit vielseitiger Erfahrung aus Theater, Film und Tanz widmet sich Binder nun der Förderung junger Talente, immer mit einem Fokus auf die körperliche Ausdruckskraft und die Menschlichkeit, die das Theater so besonders macht.
Giulia Giammona gewinnt Preis des Körber Studios Junge Regie 2024
Die Studierende des Thomas Bernhard Instituts der Universität Mozarteum Giulia Giammona gewann mit ihrer Inszenierung „Penelope“ gestern am 9.6.2024 den Preis des 20. Festival Körber Studio Junge Regie. Wir gratulieren herzlich!
Foto: Preisverleihung: Körber Stiftung / Fabian Hammerl (v.l.n.r. Johannes Broemmel, Giulia Giammona, Maite Dárdano)
Die Jury zur Entscheidung: „Giulia Giammona bringt das selten gespielte Theaterstück „Penelope“ der bildenden Künstlerin Leonora Carrington auf die Bühne. Der surreale Text handelt von einer 18-Jährigen, die in einem Märchenschloss aufgewachsen ist, und ihrer Beziehung zu einem Schaukelpferd. Die Regisseurin entdeckt darin Bezüge zur Biografie der Autorin, die sie in eingestreuten Zitaten und dokumentarischen Bildern deutlich macht. Harfe, Operngesang, Akrobatik, Choreografie, visuelle Kunst – all diese Elemente verbinden Giammona und ihr interdisziplinäres Team mit großer Aufmerksamkeit für Details zu Szenen und Bildern von eindringlicher Kraft, die, dem Leitsatz Leonora Carringtons selbst folgend – „Don’t intellectualise!“ – immer wieder überraschen.“
Der mit einem Produktionskostenzuschuss von 10.000 Euro dotierte Preis der Körber-Stiftung unterstützt die Gewinnerin bei einer neuen Regiearbeit an einem Stadt- oder Staatstheater bzw. alternativ in der Freien Szene.
Das Festival gilt als wichtigste Plattform für den Regienachwuchs im deutschsprachigen Raum. Die fünfköpfige Jury diskutierte im Anschluss an die letzte Vorstellung am Sonntagabend öffentlich im Thalia in der Gaußstraße über die gezeigten Inszenierungen. Zur Jury gehörten in diesem Jahr Anna Bergmann (Regisseurin und Schauspieldirektorin Badisches Staatstheater Karlsruhe), Naemi Friedmann (Regisseurin und Teilnehmerin KSJR 2023), Tobias Herzberg (Dramaturg und Regisseur, Mitglied der Leitungsgruppe am Schauspielhaus Wien), Martin Thomas Pesl (Kritiker, Autor, Übersetzer) und Mable Preach (Regisseurin und Kuratorin). Aus persönlichen Gründen versäumte Naemi Friedman kurzfristig einen Tag des Festivals und war daher nicht mehr stimmberechtigt. An der Jurydiskussion nahm sie beratend teil.
Giulia Giammona *1995 in München, studiert bis 2024 Schauspiel-Regie an der Universität Mozarteum Salzburg. Von 2017 bis 2019 war sie als Regieassistentin an der Bayerischen Staatsoper tätig und inszenierte dort ihre ersten Arbeiten. Weitere Inszenierungen führten sie an die Bühnen Bern, das Crossroads Festival und zu den Salzburger Festspielen. Sie interessiert sich für die Schnittstelle zwischen Schauspiel und Musiktheater, für interdisziplinäres Arbeiten und die sinnliche Dimension von Diskursen.