currently considering

Mi. 27.11.2024—Mo. 2.12.2024
Ausstellung
Eintritt frei!
Was uns (gerade) beschäftigt. Worüber wir nachdenken. Was wir verwerfen. Was hängen bleibt. Was wir wie verarbeiten; Form und Raum geben. Sechs individuelle künstlerische Positionen finden sich in einem gemeinsamen (Denk)Raum wieder.
Vernissage: 27.11. um 18:00 Uhr, Eröffnungsrede um 19:00 Uhr
Ausstellungsdauer: bis 1.12.2024
Am Eröffnungsabend Party im "Appendix" (Eventraum direkt neben dem Ausstellungsraum im Salzburger Kunstverein)

Fragmente überlagern sich, stoßen aneinander, werden ergänzt. Ich: in Relation zur gewählten Materie, zum Wir, zur Welt. Die Ausstellung „currently considering“ versteht bildnerisches Wirken als Sichtbarwerden von Reflexionsprozessen. Die Konzeption der Ausstellung beruht auf einer vorangegangenen Phase des kontinuierlichen gemeinsamen Hinterfragens und Diskutierens. Dieser Gedankenaustausch, welcher Ausgangspunkte für die individuelle künstlerische Auseinandersetzung beinhaltet, wird als Teil der Ausstellung für die Besucher*innen zugänglich gemacht. Die gezeigten Arbeiten umfassen Bildhauerei, Fotografie, Grafik, Installation, Malerei und Performance und gewähren somit Einblick in die Arbeitsweisen der unterschiedlichen Schwerpunktbereiche des Kunststudiums an der Universität Mozarteum. Einzigartig in Salzburg, bringt diese Kollaboration zwischen dem Kunstverein und dem Department für Bildende Künste alljährlich studentische Arbeiten in einen institutionellen Ausstellungsraum und würdigt damit die Offenheit, das Suchen, das Experimentieren und die Neugierde des studierenden Kunstschaffens und Kunst schaffenden Studierens als etwas für uns alle Vorbildhaftes.

Mit Arbeiten von:

Anna* Marina Ernst: "Immer mehr Menschen spazieren an der Bank, auf der ich sitze, vorbei. Vereinzelt joggen sie. Alle diese Menschen sehen mich an. Ob sie einfach nur denken „Mensch auf einer Bank“ oder mich als weiblich lesen und sich fragen „Was tippt die Frau auf der Bank mit den Kopfhörern gerade wohl in ihr Handy“? Wie sehr jene Zuordnung eine Rolle für die Menschen um mich spielt, weiß ich nicht. In gewisser Weise möchte ich auch nicht zu intensiv darüber nachdenken. Ich fühle mich als Mensch. Nicht als Frau oder Mann. Warum muss das alles so wichtig sein?"

Leonie Lindinger: “Ich frage mich halt schon, ob das Aushalten, das Durch- bzw. Drüber stehen Qualitäten sind, die Frauen aufgrund ihrer gesellschaftlichen Rolle – indem sie immer noch den Großteil der Care-Arbeit übernehmen etc., etc. – eher in sich tragen. Ich muss auch an das Buch ”The Dance of Anger” aus den 1980ern denken. Quasi ein Ratgeber für Frauen, wie sie eine wutfreie Beziehung führen können. Warum gab es kein solches Buch für Männer?”

Melina Harting: “Ich verliere mich auf meiner Suche nach Struktur. Ich suche nach Formen oder Gestalten, die meine Gedanken am besten ausdrücken, aber verliere mich auf diesem Weg in Kleinigkeiten. Am Ende hat die Form nichts mehr mit meiner Ursprungsidee zu tun – und drückt dennoch perfekt meine Gedankenwelt aus.”

Mirjam Kämmerer: "Alle Passant*innen sind potenziell spannend für mich. Aber es sind schon oft auffällige Kleidungsstücke, Frisuren oder auch die Art und Weise, wie sich die Leute auf der Straße verhalten, die mich auf sie aufmerksam werden lassen. Mittlerweile habe ich oft sofort ein passendes Zootier im Kopf, wenn ich einen Menschen sehe und freue mich über den guten 'Fang'."

Sophia Kraus: "Ich denke, dass Fensterbänke eine Möglichkeit bilden, Gegenstände in einem Zwischenraum zwischen Öffentlichkeit und Privatem zu platzieren. Einerseits kann so der eigene private Innenraum ausgedehnt und durch Dekorationen und ähnliches öffentlich präsentiert werden. Andererseits können von Passant*innen diverse Gegenstände zurückgelassen werden, ohne das Gefühl, diese frei im öffentlichen Raum zu entsorgen."

Vanessa Veljkovic: “Es arbeiten unglaublich viele Menschen in Produktionsstätten verschiedenster Art. Manche, weil sie keine „gute“ Ausbildung haben, andere aufgrund sprachlicher Defizite, die es ihnen verunmöglichen, andere Berufe auszuüben, andere, weil sie es einfach gerne machen, und, und, und… Es geht mir darum, eine Tätigkeit zu porträtieren, die sonst wenig an die Oberfläche dringt, trotz ihrer Wichtigkeit und der großen Zahl derer, die sie ausüben.”