Alhierd Bacharevič: Europas Hunde
Mit dem 900 Seiten umfassenden Roman „Europas Hunde“ legt der belarusische Schriftsteller Alhierd Bacharevič sein Opus magnum vor. In Belarus wurde er verboten; auf Deutsch ist er uns nun endlich zugänglich. Es sind verschrobene Gestalten, die dieses Buch bevölkern: einsame Sucher, fiebrige Träumer, gescheiterte Existenzen, geborene Eskapisten.
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Da ist zum Beispiel Maŭčun, ein Junge, der mit seiner Gans nach Westen fliegen will. Oder Oleg Olegowitsch, ein Misanthrop aus Minsk, der den Sprachen abgeschworen hat und eine neue erfindet. Sie alle graben, schürfen tief, träumen, fallen aus der Zeit, überwinden Grenzen. Aber immer lauter bellen die Kettenhunde – in Berlin, Prag, Vilnius, Minsk.
Alhierd Bacharevičs großer europäischer Vorabend-Roman lotet seismografisch und visionär die Lage unseres Kontinents aus und findet Sprache und Form für eine beunruhigende Gegenwart.
Moderiert wird der Abend von Thomas Weiler, die deutschen Passagen werden von Schauspielstudent*innen des Thomas Bernhard Instituts gelesen.
Alhierd Bacharevič, geb. 1975 in Minsk, lebt in Deutschland im Exil. Er studierte Literatur und Sprachwissenschaft in Minsk. Seine Romane und Essays wurden in viele Sprachen übersetzt. Das Belarus Free Theater inszenierte den 2017 erschienenen Roman „Europas Hunde“ in Minsk, London, Paris, Adelaide und Berlin. In der Übersetzung von Thomas Weiler ist er auf Deutsch bei Voland & Quist erschienen.