Schönheit & Schrecken der Meere: Österreich-Premiere der „Sea Symphony”
Das „Meer“ in allen seinen Facetten bildet den inhaltlichen Aufhänger eines Großprojekts der Universität Mozarteum im Salzburger Dom. In Kooperation mit der Universität Dresden kommen Werke zur Aufführung, die sich schönen wie schrecklichen Aspekten des Meeres widmen. Als österreichische Erstaufführung erklingt die epochale „Sea Symphony“ des britischen Komponisten Ralph Vaughan-Williams (1872-1958).
Domplatz 1a, 5020 Salzburg
Universität Dresden
Euro 30,- / erm. Euro 15,-
Wie für seinen Kollegen Benjamin Britten übte das Meer auch auf Vaughan-Williams eine starke Faszination aus. Seine in den Jahren 1903 bis 1909 entstandene symphonische Kantate für Solisten, Chor und Orchester rückt das Meer als Naturgewalt und Inspirationsquelle ins Zentrum eines „Cinemascope“-Porträts. Über Texte von Walt Whitman geht diese „Sea Symphony“ dem Ozean auf den - mythischen - Grund.
Nicht als Quelle romantischer Naturseligkeit, sondern als zerstörerische Gewalt tritt das Meer in den anderen Werken des Programms in Erscheinung. Als am 28. September 1994 die estnische Fähre „Estonia“ aus bis heute ungeklärten Ursachen sank, wurde die größte Schiffskatastrophe Europas nach dem Zweiten Weltkrieg traurige Wirklichkeit. Drei Jahre später schrieb der finnische Komponist Jaakko Mäntyjärvi (geb. 1963) unter dem Titel „Canticum calamitatis maritimae“ eine Art Requiem für die knapp 900 Toten. Vertont wurden dabei Auszüge aus der Trauerliturgie, ein latinisierter Zeitungsbericht sowie der Psalm 107 „Qui descendunt mare in navibus“ („Die im Meer mit Schiffen versanken“).
Mitwirkende
- Mozarteum Unichor
- Mozarteum vocalEnsemble
- Dresdner Unichor (Einstudierung: Christiane Büttig)
- Akademieorchester Mozarteum
- Konzeption & Leitung: Jörn Andresen