Der Lernende Körper

Do. 30.3.2023
Ausstellung
Eintritt frei!
Eine Frau verbirgt ihren Kopf in einer Muschel aus Papier | © Sebastian Albert

Eine Ausstellung im Experimentierraum, Bauhaus Museum Dessau (30. März bis 21. Jänner 2024): Welche Kapazitäten hat der menschliche Körper um Wissen zu speichern? An was erinnert er sich? Welche Rolle spielt Wiederholung? Welche kognitiven Prozesse werden durch die eigene Bewegung im Raum – und das Bewegen von anderen Körpern bzw. Gegenständen unterschiedlicher Formen und Gewichte – erst stimuliert? Unsere Körper nehmen auf, verteilen und sind zwangsläufig Teil unserer „Äußerung“, sei es durch körperlichen Ausdruck, künstlerischem Tanz, sportliche Übungen oder Arbeit.

Die vielen Widersprüche der Moderne zeigen sich auch im Umgang mit Körpern. Neben den Bestrebungen, den menschlichen Körper zu sensibilisieren, erneut mit scheinbar ursprünglichen „Naturkräften“ in Verbindung zu setzen und ihn aus sozialen Zwängen zu befreien, wurde der Körper auch zum lernenden Gegenstand einer industriell-pathologischen Konditionierung. Leib und Organismus wurden gefügig gemacht, funktional eingepasst in Arbeitsprozesse wie z.B. der Fließbandarbeit. Durch solche automatisierten Bewegungsabläufe fand und findet so eine Modifikation bzw. Deformation des menschlichen Körpers statt. Welche Normierungsraster, welche Formen der Ein- und Anpassung, legen wir auf unser Verständnis von menschlichen Körpern an?

Der menschliche Körper als eine Art Lernmittel, zwischen Spiel, Sport und abrufbarer Leistung, steht im Zentrum dieses experimentellen Forschungs- und Kooperationsprojektes. In Zusammenarbeit mit Oliver Klimpel und Anne Schneider der kulturellen Vermittlung der kuratorischen Werkstatt der Stiftung Bauhaus Dessau arbeiten Corina Forthuber und Studierende des Lehramtfachs „Gestaltung: Technik.Textil“ der Universität Mozarteum Salzburg zur Ideengeschichte des lernenden Körpers und unternehmen Experimente, die Erinnerungsfähigkeiten und physische Aktion und Sensorik ausloten.

Durch die Modifikation von Körpern untersuchen und verschieben die Studierenden automatisiertes Verhalten und verändern vertraute Beziehungen zwischen Körper und Raum.  Die Ergebnisse dieses Projektes werden im Experimentierraum des Bauhaus-Museum ein Jahr zu sehen sein.

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Zum Studium "Gestaltung: Technik.Textil"