Univ.-Prof. für Fachdidaktik / Beauftragter für das Studium der Kunst- und Werkpädagogik in Innsbruck
Studienergänzung Gender, Diversity, Arts
Übersicht
Als Studienergänzung bündelt Gender I Diversity I Arts ein umfangreiches forschungsgeleitetes Lehrangebot am jeweiligen Studienstandort Salzburg bzw. Innsbruck und ermöglicht eine sehr individuelle Profilbildung in den Bereichen Genderkompetenz, Antidiskriminierung und Equality Management sowie den Erwerb von theoretischem wie anwendungsbezogenem Wissen aus den Gender & Queer Studies, Diversity Studies und des Advanced Feminism unter besonderer Berücksichtigung der Künste.
Kontakt
jan_guido.gruenwald@moz.ac.at
iris.mangeng@moz.ac.at
Basismodul
12 ECTS-AP
Aufbaumodul
12 ECTS-AP
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Allgemeine Informationen
Das Bewusstsein für Ursachen, Strukturen und Prozesse innerhalb von hierarchischen Ordnungen bzw. Machtgefügen ist zentral, um zu einer nachhaltigen positiven Entwicklung hinsichtlich Vielfalt, Antidiskriminierung und Chancengleichheit in sämtlichen Lebens- und Arbeitsbereichen beitragen zu können. Gender & Oueer Studies, Diversity Studies sowie Advanced Feminism bieten als inter- bzw. transdisziplinäre Ouerschnittsperspektiven außerdem vielfältige, lokale wie globale, kritische Zugänge/Anknüpfungspunkte, die für das Verständnis von Wissenschaft, Pädagogik, Kunst, visueller, auditiver und medialer Kulturen sowie für ihre Ausübung / Ausführung / Gestaltung von grundlegender Bedeutung sind.
Fundierte „Gender- und Diversitätskompetenzen" sind darüber hinaus nicht nur gefragte Fähigkeiten am Arbeitsmarkt, die die persönliche Employability erhöhen, sondern es erlauben, als Akteur*in, Entscheidungsträger*in und Multiplikator*in - im Kunst- und Kulturbetrieb sowie pädagogischen Kontexten - einen entscheidenden Unterschied in der sozialen Dimension machen zu können.
Die Studienergänzung Gender I Diversity I Arts zielt insbesondere auf eine vertiefte Auseinandersetzung an und mit den Schnittstellen von Kunst, Wissenschaft und Pädagogik, fokussiert dabei jedoch auf die Kategorien Geschlechter, -verhältnisse, - identitäten, -rollen und Sexualität sowie deren intersektionelle Bezüge zu weiteren Struktur- und Identifikationskategorien. Gender Studies basieren auf der zentralen Erkenntnis feministischer Forschung, dass Geschlecht und Geschlechterverhältnisse nicht naturgegeben und unveränderlich, sondern soziale Konstruktionen sind. ,,Männlichkeit" und „Weiblichkeit" erweisen sich daher als Zuschreibungen, die - je nach kulturellem Kontext - einem historischen Wandel unterliegen. Im Sinne einer kritischen Kunstpraxis gilt es dabei nicht nur (überkommene) Normen (z.B. im jeweiligen Fach- bzw. Repertoirekanon) zu hinterfragen und herauszufordern, sondern insbesondere auch die Praxisformen von Musiker*innen, Schauspieler*innen, Regisseur*innen und Künstler*innen hinsichtlich Macht- und Herrschaftsverhältnissen, (traditionell überlieferter) Rollenzuweisungen resp. geschlechtlich semantisierter Zuschreibungen und Erwartungen historisch forschend und künstlerisch aktiv kritisch entgegenwirkend/transformierend/ überwindend zu begegnen.
Die Studienergänzung Gender I Diversity I Arts bietet den Erwerb einer Zusatzausbildung im Bereich der Methoden-, Selbst- und Sozialkompetenzen zur Schaffung von Handlungsfähigkeit hinsichtlich Gender- und Diversität, Equality Management, Antidiskriminierung und Gewaltprävention im persönlichen wie beruflichen künstlerisch-wissenschaftlich-pädagogischen Umfeld.
Bildungsziele
Ziel der Studienergänzung Gender I Diversity I Arts ist die Aneignung von folgenden Kompetenzen, jeweils unter besonderer Berücksichtigung der Künste:
Studierende
- werden sich ihrer Sozialisation in Bezug auf Geschlecht sowie ihrer sozialen Positionierung in ihrer Biografie bewusst und können diese reflektieren
- erkennen und reflektieren soziale Konstruktionsprozesse von Geschlecht
- lernen die Fähigkeit zur kritischen Beurteilung von Geschlechterverhältnissen, ihrer Historizität sowie ihrem Zusammenhang mit Macht- und Herrschaftskonstruktionen auf verschiedenen Ebenen in Forschung, Lehre und (beruflichen) Praxisfeldern
- verstehen soziale Ungleichheit und strukturelle Diskriminierung als Ineinandergreifen von individueller, institutioneller und kultureller Diskriminierung sowie deren Verknüpfung in den Bereichen lntersektionalität und Mehrfachdiskriminierung
- lernen Mechanismen von Diskriminierung, Privilegierung und Marginalisierung zu identifizieren und werden mit Strategien vertraut gemacht, diese zu überwinden. Die hier gewonnene Expertise können sie in allen Lebens- und Arbeitsbereichen einsetzen, um Diversität und Gleichberechtigung einzufordern und zu unterstützen
- erlangen Kenntnisse über Phänomene, Diskurse und (kontroversielle) Debatten in der Kunstvermittlung sowie im Spannungsverhältnis zwischen Kunstproduktion und Kunstrezeption (unter Berücksichtigung von Gender- und Diversitätsaspekten)
- können ihre künstlerische/wissenschaftliche/pädagogische Praxis im Spannungsfeld historischer, aktueller, struktureller, individueller, intersektionaler sozial- und gesellschaftspolitischer Kategorien und Prozesse hinsichtlich Identitätsaspekten wie Geschlecht, sexuelle Orientierung, Race, Class etc. reflektieren.
Basismodul
Zentrales Anliegen der Lehrveranstaltungen im Basismodul ist die Vermittlung von grundlegenden Begriffen, Theorien, Kategorien und Texten der Gender & Queer Studies, Diversity Studies sowie des Advanced Feminism unter besonderer Berücksichtigung der Künste und struktureller Besonderheiten von Kunst- und Kulturinstitutionen.
Aus dem Pflichtbereich sind folgende Einführungslehrveranstaltungen zu absolvieren:
- VO GENDER I DIVERSITY I ARTS (2 SWS/2 ECTS-AP)
- PS Einführung Gender Studies (2 SWS/2 ECTS-AP)
- Frei wählbar: Darüber hinaus sind im Basismodul empfohlene Lehrveranstaltungen aus dem hierfür vorgesehenen Angebot der Universität Mozarteum Salzburg am jeweiligen Standort, Salzburg bzw. Innsbruck, zu wählen (8 ECTS-AP). Optional können auch thematisch passende Lehrveranstaltungen der Paris Lodron Universität Salzburg bzw. der Universität Innsbruck im Rahmen der Mitbelegung absolviert werden (nähere Informationen: Studien- und Prüfungsmanagement der Universität Mozarteum Salzburg bzw. Studienabteilung der beiden anderen Universitäten).
Aufbaumodul
Die Reflexion theoretisch aufbauenden Fachwissens aus den Gender & Queer Studies, Diversity Studies, des Advanced Feminism wird verstärkt mit künstlerischer Praxisorientierung verbunden, um künstlerische/kulturelle Projekte und Maßnahmen im Bereich der Geschlechterforschung, Gleichstellung, Antidiskriminierung etc. zu initiieren und umzusetzen. Die Lehrveranstaltungen im Aufbaumodul sind frei wählbar aus dem hierfür empfohlenen Angebot der Universität Mozarteum Salzburg am jeweiligen Standort, Salzburg bzw. Innsbruck.
Optional kann eine der folgenden projekt- oder praktikumsbasierten Lehrveranstaltungen gewählt werden:
- PT Gender, Diversität, Künste & Forschung (1 SWS/4 ECTS-AP)
- PT Gender, Diversität & künstlerische Praxis (1 SWS/4 ECTS-AP
- PT Praktikum Gender, Diversität, Künste (1 SWS/4 ECTS-AP)
Im Zuge dieser Lehrveranstaltungen können Studierende künstlerische und/oder wissenschaftliche Projekte oder ein Praktikum/eine zertifizierte Zusatzausbildung an einer thematisch spezialisierten universitären/außeruniversitären Einrichtung im Inland/Ausland absolvieren bzw. für die Studienergänzung einreichen (12 ECTS-AP).
Die Studienergänzung richtet sich an Studierende der Universität Mozarteum Salzburg (an den Studienorten Salzburg und Innsbruck) und können von allen Studierenden der Bachelor-, Master-, Diplom- und Doktorats-Studien im Rahmen der Freien Wahlfächer belegt werden.
Die Belegung von Lehrveranstaltungen der Studienergänzung ist im Rahmen der Freien Wahlfächer möglich. Beim Besuch von einzelnen Lehrveranstaltungen können die Lehrveranstaltungszeugnisse im Rahmen der Freien Wahlfächer verwendet werden.
Studierende haben die Möglichkeit, sich ein Zertifikat für das Basismodul (12 ECTS-AP) sowie für das Aufbaumodul (12 ECTS-AP) ausstellen zu lassen. Nach positiver Absolvierung der für die Studienergänzung vorgesehenen Lehrveranstaltungen der Studienergänzung können folgende Zertifikate beantragt werden:
- Ein Zertifikat für das Basismodul je Studienergänzung wird nach positiver Absolvierung des Basismoduls mit inhaltlich unterschiedlichen Lehrveranstaltungen (darunter die beiden Pflichtlehrveranstaltungen) im Ausmaß von mindestens 12 ECTS-AP ausgestellt.
- Ein Zertifikat für das Aufbaumodul je Studienergänzung wird nach positiver Absolvierung des Aufbaumoduls mit weiteren, inhaltlich unterschiedlichen Lehrveranstaltungen im Ausmaß von mindestens 12 ECTS-AP ausgestellt.
Die Prüfungszeugnisse der Lehrveranstaltungen sind in vorgegebener digitaler Form (Einzelzeugnisse im PDF-Format sowie Aufstellung als Lehrveranstaltungsliste) bei der Leitung der jeweiligen Studienergänzung zwecks Prüfung der ECTS-AP Leistung und der korrekten Zuordnung der absolvierten Lehrveranstaltungen einzureichen. Die Zertifikate werden anschließend vom Studien- und Prüfungsmanagement der Universität Mozarteum Salzburg ausgestellt.
Die Studienergänzung Gender I Diversity I Arts ist am Institut für Gleichstellung und Gender Studies der Universität Mozarteum Salzburg organisatorisch und koordinativ angesiedelt. Das Lehrangebot wird semesterweise zusammengestellt und je nach Bedarf ergänzt.
Welche Lehrveranstaltungen finden im Rahmen der Studienergänzungen statt?
Die aktuellen Lehrangebote werden semesterweise angekündigt.
Wie funktioniert die Anmeldung zu einzelnen Lehrveranstaltungen?
Die Anmeldung erfolgt über MOZonline. Sofern im Rahmen einer Studienergänzung externe universitäre Lehrveranstaltungen belegt werden, muss die Anmeldung auch bei der veranstaltenden Universität (z.B. Paris Lodron Universität Salzburg) erfolgen.
Wie werden die Studienergänzungen ausgewiesen bzw. zertifiziert?
Erworbene Zeugnisse der Studienergänzungen können zweifach verwendet werden:
- Im Falle ausreichend vieler Zeugnisse für das Basis- bzw. Aufbaumodul (je 12 ECTS-AP) der jeweiligen Studienergänzungen bzw. für den Studienschwerpunkt.
- Im Rahmen der Freien Wahlfächer (sofern es sich nicht um Pflichtfächer des eigenen Studiums handelt).
Wie erfolgt die Ausstellung des Zertifikates?
Zertifikate der Studienergänzungen an der Universität Mozarteum Salzburg:
Nach Absolvierung der erforderlichen 12 ECTS-AP für das Basismodul bzw. Aufbaumodul müssen die Lehrveranstaltungen in die LV-Liste eingetragen und samt Einzelzeugnissen im PDF-Format per E-Mail an die jeweilige Leitung der Studienergänzung zur Überprüfung gesendet werden. Die Leitung der Studienergänzung hat die Unterlagen nach der Überprüfung für die Ausstellung des Zertifikats an das Studien- und Prüfungsmanagement weiterzuleiten. Das Zertifikat ist nach der Ausstellung im Servicepoint der Universität Mozarteum Salzburg, Mirabellplatz 1 abzuholen.