Salzburg tanzt, swingt und rockt

08.08.2023
Musik, Musikwissenschaft
Hannes F. Stiegler

Obwohl es in Salzburg nach dem Ende des Ersten Weltkriegs, im Vergleich zu Wien, kaum Dance Halls, Varietés und Tanzpaläste gab, war die Sehnsucht nach leichter Muse auch dort enorm. Hannes F. Stiegler schildert, wie in Salzburg Gasthäuser, Bars, Weindielen, Restaurants, Hotelsalons und Festsäle, Vereinshäuser, Kinos aber auch klassische Theater, Kabaretts und Konzerthäuser diesem Bedarf in einer Weise nachkamen, die man sich in einer derart von Festspielkultur und bürgerlicher Musikpflege geprägten Stadt kaum vorstellen kann.

Ausgewählte Spielstätten der Salon-, Jazz-, Tanz- und Rockmusik vom Ende des Ersten Weltkriegs bis in die späten 60er Jahre

VÖ des Arbeitsschwerpunktes Salzburger Musikgeschichte 

Hollitzer Wissenschaftsverlag Wien, 2023

Eine rege Popularmusikszene entstand, die – in der Zeit des Nationalsozialismus weitgehend gekappt – in der Nachkriegszeit rasch wiederauflebte, als sogleich GIs der U. S. Army die neuesten Musiktrends in die Stadt brachten. Schmissig und vor allem tanzbar sollte die Unterhaltungsmusik nun sein, egal ob zum Fünf-Uhr-Tee oder beim Bandwettbewerb im Kongresshaus. Salon-, Jazz- und moderne Tanzmusik, seit Ende der 60er Jahre auch Rockmusik, waren ein bunter Cocktail an Unterhaltung, der Teens und Twens ebenso begeisterte wie ältere Generationen, ehe die Disco-Welle dieser Vielfalt in den 70er Jahren ein Ende setzte.