response ability

20.12.2023
Studierendenprojekt

Ausstellung von Josefa Wiedemann, Toni Ofner, Maria Geiser, Vanessa Friedl, Melanie Forsthuber und Clara Elixmann vom Department Bildende Künste & Gestaltung der Universität Mozarteum Salzburg im Salzburger Kunstverein.

Zentraler Ausgangspunkt der kollektiven Arbeit ist die  Annäherung an die Theoriebildung der Biologin und  feministischen Wissenschaftstheoretikerin Donna J. Haraway, die mit ihrer Theorie den titelgebenden Begriff der „Antwort-Fähigkeit“, response-ability (2008) prägte. In der Ausstellung steht response-ability titelgebend für die Antwort-Fähigkeit, die auf die Möglichkeit verweist, neu zu denken, sich in neuen Handlungsweisen auszuprobieren und dabei die Beziehungen mit anderen durch ein weitgreifendes Bewusstsein zu hinterfragen.

Mit Arbeiten von:

  • Josefa Wiedemann
  • Toni Ofner
  • Maria Geiser
  • Vanessa Friedl
  • Melanie Forsthuber
  • Clara Elixmann

Wo die Theorie ungreifbar wird, tritt in der Installation Altkleidung als Metapher für response-ability als konkrete Präsenz im Raum auf. Die Begegnungen der Besucher*innen mit der Masse an Altkleidern verortet sich im Kreislauf der Kleidung. Irgendwo zwischen ihrem Entstehen und Vergehen. Der Raum wird durch die Projektion von Live-Übertragungen aufgebrochen. Diese Videobilder ermöglichen nicht nur eine Begegnung mit der Altkleidung aus anderen Perspektiven, sondern lenken zudem die Wahrnehmung auf die eigene Position und Wirkung. Es können unterschiedliche Wirklichkeitsdarstellungen im Raum wahrgenommen und reflektiert werden. Das Selbst und das Andere, Subjekt und Objekt, sowie deren wechselseitige Beziehungen zueinander werden beobachtbar. Während der vorbereitenden Auseinandersetzung öffnete sich für die Künstlerinnen-Gruppe ein Prozess der Veränderung und von Perspektivenwechsel, der Kritik und Diskurs zulässt. Es entstanden Möglichkeiten, sich an Orte des Denkens und Handelns mitreißen zu lassen.

Dieser künstlerische Austausch hält Komplexität und Ambivalenz aus. Die Ausstellung versteht sich als ergebnisoffener Diskurs, der zur Transformation des Denkens und zur Öffnung neuer Perspektiven anregt. Irritationen und Infragestellungen werden ausgelöst, eine Konfrontation des Gewohnten erfolgt. Es entsteht ein Raum für Antwort-Fähigkeit. Die Annäherung an Haraways Theorien erfolgt aus einer künstlerischen Perspektive, die nicht den Anspruch erhebt, Antworten zu geben, sondern die Theorien vielmehr als Werkzeug nutzt, um das eigene Antwort-Vermögen zu hinterfragen, zu überdenken und zu erklären.