Hanna Binder ist Schauspielerin, Performance-Künstlerin und Musikerin, die auf der Bühne und im Film zuhause ist. Seit 1. September bringt sie ihre Leidenschaft für Körperarbeit und authentische Bühnenpräsenz als Universitätsprofessorin am Mozarteum in Salzburg ein. Mit vielseitiger Erfahrung aus Theater, Film und Tanz widmet sich Binder nun der Förderung junger Talente, immer mit einem Fokus auf die körperliche Ausdruckskraft und die Menschlichkeit, die das Theater so besonders macht.
Veni Vidi Vize: Wiederwahl des Rektorats
Nachdem der Senat und der Universitätsrat der Universität Mozarteum Salzburg im Februar 2021 die Wiederwahl von Rektorin Elisabeth Gutjahr bekanntgegeben haben, wurde im Mai 2021 auch ihr Team wiedergewählt. Hannfried Lucke (Vizerektor für Kunst), Mario Kostal (Vizerektor für Lehre) und Anastasia Weinberger (Vizerektorin für Ressourcen) werden an der Seite von Elisabeth Gutjahr weiterhin die Geschicke der Universität lenken.
Ein Team, das sich in mehr als nur den Inhalten ergänzt: Mit Faszination für die Universität als zentralen Bildungsort und für Kunst in all ihren Facetten beginnt das Vizerektorat seine neue Funktionsperiode bis April 2026 – mit umfassenden Plänen und großer Vorfreude ob der vielfältigen Tätigkeiten, die aufgrund der Corona-Pandemie in den vergangenen Monaten oft eingeschränkt waren. "(Kunst-)Universität ist im besten Sinne ein fantastischer Ort: Bühne und Backstage zugleich, Ausstellungsraum und Atelier, Denkstube und Forum, Debattierpodium und Archiv. Im neuen Entwicklungsplan der Universität Mozarteum stehen Freiheit, Zeichen setzen und gesellschaftliche Verantwortung auf den Segeln. Eine wunderbare Herausforderung für ein eingespieltes Team! Gestärkt durch die Wiederbestellung können wir unsere Arbeit im konstruktiven Dialog mit allen verantwortlichen Gremien fortsetzen, Elan aufnehmen und im Wettbewerb der Ideen Neues wagen."
Das Vizerektorat – drei Porträts.
Hannfried Lucke, Vizerektor für Kunst
Im Jahr 2000 wurde Hannfried Lucke als Professor für Orgel an die Universität Mozarteum berufen, seit 2018 ist er auch Vizerektor für Kunst. Als renommierter Organist gastiert er in vielen Ländern Europas, in den USA und in Asien. Er ist Leiter der Internationalen Sommerakademie und des Internationalen Mozartwettbewerbes. Als Vizerektor ist er für die Förderung von Internationalität und Vernetzung im künstlerischen Bereich der Universität Mozarteum zuständig. „Für die Aufgaben als Vizerektor für Kunst ist die Erfahrung als Musiker und Künstler eine zentrale Voraussetzung.“ Zu seinen wichtigsten Erfolgen der letzten drei Jahre gehören u. a. die Akquise von drei Stiftungsprofessuren mit Maxim Vengerov (Violine), Andreas Scholl (Barockgesang) und Ion Marin (Dirigieren).
„Ich möchte für unser Haus weiterhin hochqualifizierte Lehrende gewinnen, um den Studierenden eine erstklassige Ausbildung zu ermöglichen. Auch herausragende Konzertprojekte, internationale Kooperationen und Festivals sind bedeutsame Pfeiler des Studiums am Mozarteum.“ Ebenfalls erwähnt sei das Pre-College, das bereits ganz jungen Begabungen den Zugang zu hochqualifizierten Lehrenden ermöglicht. Dass der Stellenwert der Musik in Österreich ein ganz besonderer ist, sieht Hannfried Lucke gerade im internationalen Vergleich und weiß hier unsere Universität in der Verantwortung. Die internationalen Erfolge der Studierenden sowie Lehrenden zeugen von der herausragenden Qualität der Universität Mozarteum Salzburg.
Mario Kostal, Vizerektor für Lehre und Studiendirektor
Mario Kostal kennt die Perspektiven von Studierenden so gut wie kein anderer. Seit 2016 ist er Vizerektor für Lehre und Studiendirektor an der Universität Mozarteum. Das Haus hat für ihn einen ganz besonderen Zugang zu den Dingen: „Hier passiert jeden Tag etwas Neues, Ungeahntes und die Studierenden können ihren eigenen Standpunkt finden, das unterscheidet uns Kunstunis maßgeblich von allen anderen. Das Haus klingt von früh bis spät! Ich bin umgeben von Kunst. Auch in mein Büro gelange ich über eine Galerie mit Werken von Studierenden. Es macht mir jeden Tag Freude, das fördern, daran mitwirken und mitgestalten zu dürfen.“ Dass er als Jurist in der Position als Vizerektor an einer Kunstuniversität ist, ist recht außergewöhnlich, aber seine Expertise und seine Leidenschaft für Kunst sind genau am richtigen Platz. „Ich bin seit 2016 viermal in meiner Funktion von Senat und Universitätsrat bestätigt worden (Amtsantritt 2016, Neuwahl Rektorat 2017 mit anschließendem Interimsrektorat, Rektorat Gutjahr 2018, Wiederwahl 2021, Anm.). Das freut mich sehr, das ist eine große Anerkennung. Sowas kann man sich in der Politik nur wünschen“, sagt Mario Kostal lachend.
Mit dieser großen Unterstützung geht für ihn und das Rektoratsteam die Arbeit in den nächsten Jahren in intensiver Zusammenarbeit weiter, einige Vorhaben sind auch schon für die nahe Zukunft angesetzt. Die Besetzung von Professuren bleibt das zentrale Strukturentwicklungsinstrument zur Stärkung und fachlichen Ergänzung der profilbildenden Bereiche. „Darüber hinaus haben wir uns aber auch eine ganze Reihe anderer Themen auf die Agenda gesetzt: etwa die Stärkung und Förderung des akademischen Mittelbaus und den Ausbau von inter- und transdisziplinären Studienangeboten.“ Für Mario Kostal schon lange ein Desiderat, weil die Universität dadurch fächerübergreifend agiert und neue Freiräume schafft.
Das Büro von Mario Kostal ist übrigens das einzige mit einer „Hausnummer“, es trägt die Nummer 17a – referierend auf den Artikel 17a des Staatsgrundgesetzes: „Das künstlerische Schaffen, die Vermittlung von Kunst sowie deren Lehre sind frei“. Wenn er nochmals studieren würde, was wäre es? „Natürlich bildende Kunst!“
Anastasia Weinberger, Vizerektorin für Ressourcen
Im Büro von Anastasia Weinberger laufen unzählige Informationsstränge der Universität Mozarteum aus Lehre, Wissenschaft und Kunst sowie Organisation zusammen und werden von ihr geordnet, optimiert und wieder gebündelt. Seit 2018 ist sie Vizerektorin für Ressourcen und damit das organisatorische Zentrum der Universität Mozarteum. Dass die Wettfahrtleiterin und internationale Schiedsrichterin im Segeln ihr Know-how in Sachen Sport auch im Ressourcenmanagement zum Einsatz bringen kann, hat sie bereits in den letzten drei Jahren unter Beweis gestellt.
„Hier wie dort herrschen immer wieder unterschiedliche Energien, auf die man sich einlassen und die man meistern muss: Tempo aufnehmen, Kurs halten, Fairness, aber auch Leistungswille im Wettbewerb sind entscheidend. Dadurch bleibt man flexibel.“ Nicht nur Flexibilität, sondern auch gute Zusammenarbeit schätzt Anastasia Weinberger bei Ihrer Arbeit. Für jeden der ihr unterstellten Bereiche, von Finanzen und Beschaffung über Personalentscheidungen und Rechtsfragen bis hin zu IT und Facility Management, ist sie eine verlässliche Ansprechpartnerin. Im Hinblick auf große Projekte wie dem Bauprojekt UMAK am Mirabellgarten, wo unter anderem ein einzigartiges Multimedialabor eingerichtet werden soll, notwendigen Umstrukturierungen oder der Finanzierung der Universität im Rahmen der Leistungsvereinbarungsverhandlungen, ist ihr analytischer Zugang der Kern jeder Planung. „Ich kann sehr gut Fakten vermitteln und Zahlen ‚übersetzen‘. Die Kunst ist es, bei Unklarheiten die richtigen Fragen zu stellen. Somit verlangt der Job auch einiges an Kreativität sowie zu gleichen Maßen Fokus und Weitblick. Man muss ein Gespür dafür haben, wo man ins Detail geht, wo es Direktheit braucht. Und man muss auch Nein sagen können.“
Die Arbeit an einer Kunstuniversität ist für Anastasia Weinberger „eine sehr schöne Aufgabe“, das Gefühl, das dahintersteht, ist nicht mit anderen Unternehmen vergleichbar. Deshalb blickt sie mit Freude auch auf die kommenden Jahre: „Wir haben in unserem Rektoratsteam eine tolle Atmosphäre, können in den nächsten Jahren die begonnenen Projekte weiterführen und viele neue Projekte aufsetzen.“ Auf einer Skala von 0 bis 100, wie viel Spaß macht der Job? „Wenn man normalerweise in einem Job 80 erreicht, muss man glücklich sein. Da bin ich meistens drüber.“
(Ersterschienen in den Uni-Nachrichten / Salzburger Nachrichten am 5. Juni 2021)