Schauspielschultreffen 2025: „Raus aus der Bubble“

Vom 22. bis 28. Juni 2025 versammeln sich rund 200 Schauspielstudierende von 18 Hochschulen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zum Bundeswettbewerb deutschsprachiger Schauspielstudierender an der Universität Mozarteum Salzburg. Gastgeber ist das Thomas Bernhard Institut – und das setzt ein klares Zeichen: „Raus aus der Bubble“.
Das Festival versteht sich nicht als abgeschottetes Branchenevent, sondern öffnet sich bewusst zur Stadt hin. Studierende und Lehrende laden ein zu Theatervorstellungen, Workshops, Gesprächen, Spaziergängen – und zu überraschenden Begegnungen. Karten gehen gezielt auch an Menschen, die sonst selten ins Theater kommen. Schüler*innen aus Salzburg sind eingeladen und halten ihr eigenes Summercamp im Rahmen des Festivals ab. Spaziergänge führen abseits der Postkartenidylle durch ein anderes Salzburg – etwa aus der Perspektive von Obdachlosen oder auf den Spuren Thomas Bernhards. Und im Café Bazar trifft sich das Publikum mit Studierenden und Lehrenden beim generationenübergreifenden Speeddating.
Das Schauspielschultreffen wird zur offenen Woche – in, mit und für Salzburg. „Keine geschlossene Gesellschaft, kein Elitenzirkel, sondern ein Dialog zwischen junger Kunst und städtischer Wirklichkeit. Denn Schauspiel bedeutet weit mehr, als nur Rollen zu lernen. Wer diesen Beruf ergreift, begibt sich oft auf einen nomadischen Weg: wechselnde Engagements, neue Städte, neue Herausforderungen – und Chancen. Umso wichtiger ist es, sich orientieren zu können, zu erkennen, was unter der Oberfläche liegt, welche Themen die Menschen bewegen, worüber gesprochen wird – und worüber geschwiegen. Salzburg bietet dafür ideale Voraussetzungen. Zwischen Mozartkugel und Mietenwahnsinn, Festspieltrubel und Alltagsrassismus, Bergidyll und Bierzeltreden sind Spannungen und Widersprüche mit Händen zu greifen“, so Kai Ohrem, Univ.-Prof. für Schauspiel an der Universität Mozarteum.
Raus aus der Bubble heißt nicht, den Ort zu verleugnen – im Gegenteil. Salzburg ist mehr als Kulisse. Das Schauspielschultreffen will sichtbar sein, Impulse setzen, Austausch anregen – darüber, wie Theater in Kontakt mit der Gesellschaft treten und heute gelebt werden kann.
Ein zentraler Bestandteil des jährlichen Treffens ist der Wettbewerb der Schauspielschulen mit ihren Theaterproduktionen von Studierenden der höheren Semester – verbunden mit Vernetzung, Feedback und Diskussion. Vergeben werden Preise, die vom deutschen Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie vom deutschen Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt, vom Ensemblepreis Österreich (organisiert von der Europäischen Theaterakademie), dem Max Reinhart Seminar, der Kunstuniversität Graz und der Universität Mozarteum finanziert werden. Die Jury besteht aus den Schauspieler*innen Valentina Schüler, Camill Jamal und Florian Tröbinger sowie den Regisseurinnen Christine Eder und Sahar Rahimi.
Seit 1990 wird dieses Treffen jährlich an einer anderen Institution ausgetragen – an der Universität Mozarteum zuletzt 2007 mit einer gekürzten Fassung von „Die Exzesse“ von Arnolt Bronnen. Diese Mal nehmen die Studierenden der Universität Mozarteum mit „Jederman“ teil. Die insgesamt 19 Produktionen werden im Max Schlereth Saal (in dieser Woche umbenannt in Maria Kalesnikava Saal), Mirabellplatz 1, im Theater im KunstQuartier, Paris-Lodron-Straße 2a sowie im ehemaligen Cineplexx City Center, Eingang Engelbert-Weiß-Weg zu erleben sein.
Tickets für externes Publikum sind stark limitiert und werden von den Studierenden auf Anfrage an schauspielschultreffen.tickets@gmail.com vergeben.
Zum Programm
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22.6.—28.6.2025Max Schlereth Saal
Schauspielschultreffen 2025 Bundeswettbewerb deutschsprachiger SchauspielstudierenderSchauspiel