Gertrud Fischbacher & Marius Schebella erhalten Stipendium für Skulptur, Plastik und Objekt 2024

06.11.2024
Auszeichnungen & Erfolge

 

Das Stipendium für Skulptur, Plastik und Objekt 2024 des Landes Salzburg geht an die beiden Künstler*innen Gertrud Fischbacher  vom Institut für Open Arts der Universität Mozarteum und Marius Schebella vom Department Creative Technologies der FH Salzburg. Ausgezeichnet wird ihre interaktive Rauminstallation Walk On By", die sich künstlerisch mit der Verbindung von Textil und Klang auseinandersetzt und ab Frühjahr 2025 im Eingangsbereich des Traklhauses zu sehen sein wird. 

Das Stipendium für Skulptur, Plastik und Objekt des Landes Salzburg wird im 3-Jahres-Rhythmus an Künstler*innen, die in Salzburg geboren sind oder seit mindestens fünf Jahren ihren Hauptwohnsitz in Salzburg haben, für eine temporäre Kunstintervention für die Dauer von drei Jahren im Eingangsbereich des Traklhauses vergeben. Ziel des Stipendiums ist die Präsentation von Kunst im halböffentlichen Raum der Altstadt. Das Stipendium (inkl. Produktionskosten) ist mit 8.000 Euro dotiert.

Seit 2019 erkunden die Künstler*innen den Dialog zwischen physischer Skulptur und Klang. „Walk On By“ greift das Motiv des Vorhangs auf, der als trennendes und zugleich enthüllendes Element Spannung erzeugt. Über Bewegungssensoren an der Decke steuert die Installation die Intensität des Klangs, der aus acht Lautsprechern hinter einem gefalteten silbernen Vorhang ertönt. Die Installation lädt die Besucher*innen ein, sich zwischen verdeckten Elementen und schwellenden Klängen zu bewegen und so visuelle und auditive Eindrücke direkt zu erleben. Das mit insgesamt 8.000 Euro dotierte Stipendium unterstützt die künstlerische Produktion und Installation der Arbeit, die für drei Jahre im Traklhaus öffentlich zugänglich sein wird.

Jurybegründung:
(Katja Mittendorfer-Oppolzer, Gerold Tusch, Hans Weichselbaum)

"Das Stipendium für Skulptur, Plastik und Objekt 2024 wird an das Künstlerkollektiv Gertrud Fischbacher und Marius Schebella für ihr eingereichtes Werk „Walk On By“ vergeben. Seit dem Jahr 2019 erforschen sie künstlerisch die Verknüpfung von Textil und Sound. In ihren Arbeiten interagieren die beiden Disziplinen – die physische Skulptur und der Klang. Die Arbeit “Walk On By” ist eine interaktive Rauminstallation, die Bezug auf das Thema des Vorhangs nimmt. „Vorhänge verhüllen, verbergen, verkleiden, trennen. Von Vorhängen wird erwartet, dass sie sich öffnen, Geheimnisse preisgeben und enthüllen. Sie schützen Geheimnisse, Körper, Heiligtümer vor Blicken. Sie erzeugen Spannung, was hinter dem Vorhang versteckt ist, sie regen die Fantasie und Vorstellungskraft an, in dem sie das Nicht-Darstellbare thematisieren“, so der Text der Einreichung. In Georg Trakls Werken begegnet man dem Vorhang z.B. im Gedicht „Sommerdämmerung“ aus dem Nachlass des Künstlers. Hier dient ein (Silber)-Vorhang als verhüllendes Element. Der stark gefaltete silberne Vorhang in der Arbeit „Walk On By“ hat aber auch raumbildenden Charakter und damit etwas skulptural-Objekthaftes. Die Jury fand die Kombination aus Raumobjekt und Klang schlüssig. Durch Bewegungssensoren an der Decke wird der Klang über acht, hinter dem Vorhang verborgene Lautsprecher ausgelöst und je nach Besucherzahl und deren Bewegungen augmentiert oder diminuiert. Es wird sowohl die visuelle als auch die auditive Wahrnehmung der Besucher:innen angesprochen. Der Bezug zum Traklhaus und seinem Namensgeber, dem früh verstorbenen Literaten Georg Trakl, wird durch das subtile Andeuten und Verbergen des Vorhangs und durch die an- und abschwellende Intensität des Klanges, welche Parallelen zu den Gedichten Trakls evozieren, evident. Die reduzierte Bildhaftigkeit der installativen Arbeit verzichtet auf einen illustrativen Ansatz und begegnet Trakls Texten mit der poetischen Kombination von zwei weiteren Medien."

 

Wir gratulieren herzlich!