Künstliche Intelligenz und ihre Wirkungsmacht für unser tägliches Tun
Viel Lärm um nur ein neues „Werkzeug“ oder die bedeutendste Erfindung seit der Dampfmaschine? Am 15. März 2023 widmete sich die erste Veranstaltung einer Veranstaltungsreihe der Salzburger Hochschulen in Kooperation mit dem Wissenstransferzentrum West einem brandaktuellen Thema: der Wirkungsmacht von Künstlicher Intelligenz auf unsern Alltag.
Die Brisanz des Themas und dass die Diskussion im Hochschulkontext und in unserer Gesellschaft angekommen ist, zeigte das volle Kleine Studio der Universität Mozarteum.
Nach einer kurzen Begrüßung von Doris Fuschlberger eröffnete Rektorin Elisabeth Gutjahr den Abend mit Grußworten und inspirierende Gedanken, unter anderem Fragen zum Intelligenzbegriff, zur Abgrenzung menschlicher und künstlicher Intelligenz, der Idee eines dynamischen Intelligenzbegriffs im Spannungsfeld zwischen (intelligentem) Verhalten, Standardisierung und Kreativität und auch Kommunikationfähigkeit, die Aspekte wie Neugier oder auch Zufall integriert.
KI-basierte Technologien sind bereits in vielen Bereichen unseres Lebens integriert – bewusst oder unbewusst wahrgenommen – in Navigation auf unseren Smartphones, auf Online-Plattformen, um unser Einkaufsverhalten zu beeinflussen, in Autos oder Industrieanlagen und werden zunehmend weitere Bereiche einnehmen. Entscheidend ist, darin waren sich alle Podiumsteilnehmer*innen einig, unser reflektierter und kritischer Blick auf und Umgang mit KI, gepaart mit dem Bewusstsein, dass KI-Systeme weder denken noch emotional agieren, sondern (nur) vorhandene Daten verarbeiten. Künstlerische Prozesse und Ergebnisse können diese Systeme nachahmen, jedoch fehlen entscheidende Komponenten künstlerischer Kreativität: Intuition, Emotion und alles, was in der Interaktion von Menschen entsteht. Grundsatz in der Entwicklung und Nutzung von KI muss sein, dass KI-Systeme transparent und ethisch entwickelt und eingesetzt werden, um sicherzustellen, dass sie die Gesellschaft als Ganzes unterstützen. Mit „falschen Informationen gefüttert“ können diese Tools gefährlich sein und demokratische Grundsätze unterminieren.
Inhaltlich hätte diese Podiumsdiskussion rund um Künstliche Intelligenz kaum breiter geführt werden können, viele relevante Aspekte wurden angesprochen und weit verbreitete (Falsch-)Annahmen auch entmystifiziert. Die Essenz der Diskussion könnte vereinfacht formuliert lauten, dass eine interdisziplinäre Diskussion und Beleuchtung von künstlicher Intelligenz prioritär ist: einer Betrachtung von möglichst vielen Perspektiven, um die Komplexität der (möglichen) Auswirkungen erkennen zu können. Hierbei kommt den Künsten bzw. Kunstschaffenden eine entscheidende Rolle zu. Ihr kritischer und sensibler Blick ist wichtig, um oft nicht vordergründige Zwischen- und Grenzbereiche wahrzunehmen.
Künstliche Intelligenz & ihre Wirkungsmacht für unser tägliches Tun
Impulsvortrag
- Seda Röder
CEO Sonophilia Foundation & The Mindshift
Moderation
- Doris Fuschlberger
Amt der Salzburger Landesregierung, Projektleiterin Digitalisierungsoffensive Landesmuseen
Podiumsdiskussion mit:
- Elisabeth Gutjahr
Rektorin der Universität Mozarteum Salzburg - King Ross
Head of Competence Unit Data Science & AI, AIT - Stefan Wegenkittl
Wissenschaftlicher Leiter für Business Informatics und Applied Image and Signal Processing sowie Fachbereichsleiter Angewandte Mathematik und Data-Mining - Eva Jonas
Dekanin der Natur- und Lebenswissenschaftlichen Fakultät an der Paris Lodron Universität Salzburg
Die Veranstaltung wurde organisiert von der Personalentwicklung der Universität Mozarteum in Zusammenarbeit mit den Personalentwicklungseinrichtungen der Mitglieder der Salzburger Hochschulkonferenz und dem Wissenstransferzentrum West.