1. Preis für Santiago Sánchez
Sechs Finalist*innen wetteiferten im Rahmen des 15. Internationalen Mozartwettbewerbs am 16. Februar 2023 im Solitär der Universität Mozarteum um die begehrten Preise in der Sparte Gesang. Den 1. Preis gewinnt Santiago Valentín Sánchez Barbadora, der 2. Preis geht an Chelsea Marilyn Zurflüh, mit dem 3. Preis wird Dániel Foki ausgezeichnet.
Künstlerische Leitung:
Elisabeth Gutjahr
Hannfried Lucke
Jury Gesang:
Juliane Banse (Vorsitz)
Leopold Hager
Mario Antonio Diaz-Varas
Olaf Bär
Jeanne Piland
Der 1. Preis der Sparte Gesang in der Höhe von 15.000 Euro wurde von der Internationalen Salzburg Association gestiftet, die den Wettbewerb seit vielen Jahren unterstützt. Tenor Santiago Valentín Sánchez Barbadora überzeugte die Jury im Finalkonzert mit den Liedern An Chloë, Das Traumbild und Abendempfindung an Laura, sowie der Arie aus Idomeneo: „Qual mi conturba“ – „Fuor del mar”.
Der in Uruguay geborene und im spanischen Alicante aufgewachsene Tenor studierte Klavier am Konservatorium von Torrevieja (Alicante) und begann ein Gesangsstudium am Konservatorium von Ontinyent (Valenzia). Anschließend wechselte er an die Universität Mozarteum Salzburg, wo er seinen Master in Lied und Oratorium bei Mario Antonio Diaz-Varas und Pauliina Tukiainen absolvierte. Seit der Spielzeit 20/21 ist Santiago Mitglied des Ensembles im Theater Bonn und war unter anderem als „Don Carlo“ (G. Verdi) zu hören. Bisherige Engagements umfassen eine halbszenische Produktion von Faust im Theater Bonn, Alfredo in „La Traviata“ am Teatro Municipale di Piacenza unter Leo Nucci und den Lampionaio in „Manon Lescaut“ an der Oper Frankfurt unter Lorenzo Viotti und Àlex Ollé, außerdem Mozarts Requiem am Teatro Ristori in Verona sowie Soliman („Zaide“) und Don Asdrubale („Lo sposo deluso“) bei den Tiroler Festspielen Erl. Zudem war er als Hitziger Spieler („Der Spieler“) an der Wiener Staatsoper zu erleben, als ein Lehrbube („Die Meistersinger von Nürnberg“) am Teatro alla Scala in Mailand und als Nemorino („L’elisir d’amore”) an der Oper Schloss Maxlrain.
Der 2. Preis in der Höhe von 10.000 Euro, gestiftet von Ehrensenatorin Sylvia Madsack, ging an Chelsea Marilyn Zurflüh. Die Schweizer Sopranistin ist Mitglied des Internationalen Opernstudios in Zürich. Als Absolventin der Hochschule Luzern und des Schweizer Opernstudios in Biel schloss sie ihre Studien mit den Bestnoten der Jahrgänge ab. Im August 2022 gewann Chelsea den zweiten Preis und den Publikumspreis des dreizehnten Cesti-Wettbewerbs für Alte Musik in Innsbruck. Sie ist auch Preisträgerin des ersten Preises der Elvirissima- und der Dienemann-Stiftung, Stipendiatin des Migros-Kulturprozent und erhielt in den Jahren 2020 und 2021 den Göhner Musikpreis der Kiefer-Hablitzel-Stiftung. Chelsea hat bereits in den Theatern Biel-Solothurn, Bern und Winterthur gesungen und mit Dirigenten wie Riccardo Minasi, Victorien Vanoosten, Joseph Bastien, Mladen Tarbuk, Franco Trinca und Christoph-Mathias Mueller zusammengearbeitet. Sie war Teil des Festivals Murten Classics 2021, wo sie die Rolle der Adele in „Die Fledermaus“ verkörperte. In der Saison 2022/2023 wird sie als Barbarina in „Le Nozze di Figaro“, Sopran eins in „Jakob Lenz“, Atalanta in „Serse“ sowie als Solistin der Matthäuspassion und in Rossinis „Petite Messe Solennelle“ zu hören sein.
Mit dem 3. Preis in der Höhe von 5.000 Euro, gestiftet von einem privaten Stifter unter dem Titel „Omaggio dalla Toscana“, dem Boris Bakow Sonderpreis in der Höhe von 1.000 Euro für die beste Interpretation einer Arie in italienischer Sprache sowie einer Einladung zu ARCO – Art, Research and Creation Opus 2023 wurde Dániel Foki ausgezeichnet. Der junge ungarische Bariton Dániel Foki studierte zunächst an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien bei Karlheinz Hanser und Charles Spencer Konzertfach Gesang, Lied und Oratorium sowie Musiktheaterregie bei Beverly Blankenship. Er ist Preisträger zahlreicher Wettbewerbe, darunter der 23. Johannes-Brahms-Wettbewerb in Pörtschach und der 30. Nico-Dostal-Wettbewerb. 2017 sang er die Rolle des Morales in „Carmen“ an der Opéra Royale in Versailles sowie die Rolle des Junior in Bernsteins „A Quiet Place“ an der Neuen Oper Wien. Von 2018 bis 2020 war er Mitglied des Opernstudios der Komischen Oper Berlin, wo er unter anderem als Schaunard in „La Bohème“, Marullo und Barone Douphol zu hören war. Des Weiteren war er Teil mehrerer Opern-Uraufführungen und Neuentdeckungen von Paul Abraham und Jaromír Weinberger. Zu wichtigen Stationen in seiner Karriere zählen Meisterkurse mit KS Michael Schade, Thomas Hampson sowie mit Rolando Villazón. Seit der Spielzeit 20/21 gehört Dániel Foki zum Musiktheaterensemble des Staatstheaters Cottbus.
IGNM-Sonderpreis von 1.000 Euro für die beste Interpretation eines zeitgenössischen Werkes: Anastasiia Churakova (Russland)
Boris Bakow Sonderpreis von 1.000 Euro für die beste Interpretation einer Arie in italienischer Sprache: Dániel Foki (Ungarn)
Sonderpreis der Stiftung Mozarteum Salzburg für die beste Interpretation eines Vokalwerkes von W. A. Mozart in Form der Neue Mozart-Ausgabe (Bärenreiter-Verlag): Yukari Fukui (Japan)
Bärenreiter Urtext-Preis: drei Notengutscheine à 300 Euro gestiftet vom Bärenreiter-Verlag: Anna Tetruashvili (Israel), Martina Russomanno (Italien), Franziska Zwink (Deutschland)
Einladung zu ARCO – Art, Research and Creation Opus 2023: ARCO ist eine internationale Akademie für zeitgenössische Komposition und ein Kooperationsprojekt zwischen der Universität Mozarteum Salzburg, dem GMEM Marseille (Centre national de création musicale) und den französischen Ensembles Multilaterale, Les Métaboles und Tana Quartet: Sara De Franco (USA), Julia Heiler (Deutschland), Dániel Foki (Ungarn), Eun Soo Lee (Südkorea).
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Wir danken unseren Förderern und Preisstiftern sehr herzlich und freuen uns über die Unterstützung für den künstlerischen Nachwuchs!
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Von den rund 40 eingeladenen Sänger*innen aus 15 Nationen traten 30 mit Arien und Liedern von W. A. Mozart, G. Donizetti, G. Verdi, G. Puccini, G. Rossini, M. Kagel sowie zeitgenössischen Komponist*innen zum Wettbewerb an. 18 Sänger*innen schafften es in die zweite Runde, wovon sechs in das Finale einzogen.
Das Finalkonzert der Sparte Gesang wurde vom Kammerensemble Salzburg Orchester Solisten begleitet, und erstmals von einer Frau, der österreichische Dirigentin Katharina Wincor, dirigiert.