Seit 1991 ist Rolf Plagge an der Universität Mozarteum als Universitätsprofessor für Klavier tätig. Seine Konzertreisen führen ihn in alle Teile der Erde, besonders nach Südamerika, Südkorea und Japan, wo er regelmäßig Klavierabende und Meisterklassen gibt. Mit Wolfgang Manz baute er seit 1988 das inzwischen in aller Welt renommierte „Klavierduo Königin Elisabeth“ auf, das Duo widmet sich speziell den eigenen Transkriptionen von Strawinskys Balletten "Petruschka", Le Sacre du Printemps" und "Der Feuervogel" sowie unbekannterem Repertoire für 2 Klaviere von Tscherepnin, Khatschaturjan und anderen Meistern.
Rolf Plagge (*1959 in Westerstede) erhielt im Alter von sechs Jahren seinen ersten Klavierunterricht. Noch während der Schulzeit begann er sein Studium als Jungstudent an der Musikhochschule Hamburg bei Peter-Jürgen Hofer. Nach dem Abitur trat er in die Klasse von Vitaly Margulis an der Musikhochschule Freiburg/Breisgau ein. Dieser legte die Grundlage für eine ausgereifte Technik und eröffnete Plagge die ganze Bandbreite der russischen Klavierliteratur. Ab 1981, setzte er seine Studien bei Paul Badura-Skoda an der Musikhochschule Wien fort. Mit einem Auslandstipendiums der deutschen Studienstiftung studierte er 1983 in der Klasse von Gyorgy Sandor an der Juilliard School of Music in New York. 1991 schloss Plagge sein Studium in der Klasse von Karl-Heinz Kämmerling an der Musikhochschule Hannover mit dem Solistenexamen ab.
Rolf Plagge ist Gewinner vieler Wettbewerbspreise im In- und Ausland. So konnte er u.a. fünfmal in Folge den Hamburger Steinway-Wettbewerb für sich entscheiden. 1979 gewann er seinen ersten internationalen Preis: im italienischen Klavierwettbewerb in Senigallia. Preise im Busoni-Wettbewerb 1980 in Bozen, 1981 im ARD-Wettbewerb in München, 1984 im Gina Bachauer-Wettbewerb in Salt Lake City, 1987 im Concours Reine Elisabeth in Brüssel folgten. 1990 schaffte er es, im Moskauer Tschaikowsky-Wettbewerb als erster deutscher Pianist einen Preis zu erkämpfen.
Durch das Studium bei Vitaly Margulis und bestärkt durch ein Vorspiel vor einer Kommission im Leningrader Konservatorium während einer Schulreise nach Moskau und Leningrad 1977, fühlt er sich emotional besonders zum russischen Klavierrepertoire hingezogen. Dazu widmet er sich verstärkt unbekannteren Klavierkonzerten (Barber op.38, Szymanowsky op.60, Weiske op.20, Henze) sowie speziell dem Gesamtklavierwerk von Szymanowsky. Plagges CD-Einspielungen sind zum Teil sehr wenig bekanntem Repertoire gewidmet, so z. B. dem zweiten Klavierkonzert von Hans-Werner Henze oder auch den Klavierkonzerten des tschechischen Komponisten Georg Benda, mit dessen zweiten Klavierkonzert g-Moll eine CD bei ES-Dur vorliegt. Eine weitere Einspielung bei Tacet mit Werken von Franz Liszt wurde von allen Medien mit hervorragenden Kritiken aufgenommen. Bei den Labels Aulos und Mozarteum Records liegen Einspielungen mit den Klavierwerken von K. Szymanowsky vor. Ebenso ist bei Musicaphon eine CD mit mehreren Werken der Kammermusik von Ludwig Spohr mit dem Pallas-Trio (mit Katrin Rabus und Wolfram Geiss) erschienen.
Auf dem Gebiet der Kammermusik beschäftigt sich Plagge vornehmlich mit dem Violinrepertoire der Klassik und Romantik. In Belgien und Italien führte er mehrmals mit dem amerikanischen Geiger Andrew Hardy die Violinsonaten von Beethoven auf, mit Christos Kanettis diverse Werke von Strawinsky und Szymanowsky.
PAVANE RCORDS, Belgien, Nr. ADW 7191, 1986
- Ludwig van Beethoven: Sonate Nr.23 f-moll op.57 „Appassionata“
- Maurice Ravel: „Scarbo“ aus Gaspard de la Nuit“
- Franz Liszt: Sonate h-mol
HARMONIA MUNDI PRIMAVERA, N. 2028-2 / WDR / Deutscher Musikrat, 1986
- Franz Liszt: Sonate h-moll
- Maurice Ravel: Gaspard de la Nuit
- Alexander Skrjabin: Sonate Nr.5 op.53
Ludwig van Beethoven: - AIDA, Nr. 572 30353, Klaus Böhnke Gmbh, 1989
- Klavierkonzert Nr.4 G-Dur op.58
Klassische Philharmonie Bonn, Dirigent: Heribert Beissel
Wiener Klassik, Vol. II, Hamburg, Musikhalle, großer Saal, Live-Mitschnitt
Georg Anton Benda: - ES-DUR, Nr. 2027, 1994
- Konzert für Klavier und Streichorchester g-moll
Landessinfonieorchester Thüringen-Gotha, Dirigent: Hermann Breuer
Louis Spohr - CANTATE MUSICAPHON, Nr. M 56822, 1995
- Klaviertrio g-moll op.142
- Klaviertrio F-Dur op.123
- Rondo brillant für Klavier und Violine op.51
- Adagio F-Dur für Klavier und Violoncello op.115
- Pallas-Trio (mit Kathrin Rabus, Violine und Wolfram Geiss, Violoncello)
Franz Liszt: Franz Liszt... con bravura ! - TACET, Nr. 40, 1995
- Tarantelle di bravura d’après la Tarantelle de la Muette de Portici (Auber)
- 3 Consolations
- Mephistowalzer Nr.1
- Gnomenreigen, La Campanella
- Liebestraum Nr.3
- „Venezia i Napoli“ (aus den „Années de Pélerinage“, Italien)
Hans Werner Henze: Klavierkonzert Nr.2 (1967) - CPO / Westdeutscher Rundfunk, Nr. 999 322-2, 1995
- Nordwestdeutsche Philharmonie, Dirigent: Gerhard Markson
Karol Szymanowsky: Klavierwerke 1 - AULOS, Nr. 66107, 2003
- 9 Préludes op.1
- Variationen über ein eigenes Thema b-moll op.3
- 4 Etüden op.4
- Variationen über ein polnisches Volkslied h-moll op.10,
- 4 Polnische Tänze (1926)
Karol Szymanowsky: Klavierwerke 2 - AULOS, Nr. 66144, 2004
- Fantasie op.14
- Métopes op.29
- 12 Etüden op.33
- Masques op.34
Felix Woyrsch: Das Gesamtwerk für Klavier - AULOS, Nr. 66108, 2003
- Präambulum d-moll
- Musette G-Dur
- Drei Nocturnes op.1
- Zwei Walzer op.8
- Variationen C-Dur op.17
- Vier Impromptus op.23
- Acht Improvisationen op.44
- Vier Metamorphosen op.48
Russische Musik 1 - EMS DISCOVER Belgium
- STRAWINSKY: Petruschka – Ballett in 4 Bildern für 2 Klaviere
- SKRJABIN: Fantasie a-moll für 2 Klaviere
- SCHOSTAKOWITSCH: Concertino a-moll op.94 für 2 Klaviere
- Rachmaninow: Sechs Stücke für Klavier zu 4 Händen op.1
BEETHOVEN-LISZT: Symphonie Nr.9 d-moll op.125 für 2 Klaviere
CORDARIA CACD 551
THOROFON CTH 2297
- DEBUSSY: En Blanc et Noir für 2 Klaviere, Marche écossaise
- RACHMANINOW: Suite Nr.1 op.5 “Fantaisie-tableaux” für 2 Klaviere; Suite Nr.2 op.17 für 2 Klaviere
- RAVEL: Rapsodie espagnole für 2 Klaviere
THOROFON CTH 2298
- MOZART: Sonate D-Dur KV 448 für 2 Klaviere
- SCHUBERT: Fantasie f-moll op.103 D 940 für Klavier zu 4 Händen
- LISZT: Concerto pathétique e-moll für 2 Klaviere
Russische und Armenische Musik 2 - SOJUZ SOCD0003
- TSCHEREPNIN: Fantasie über chinesische Volksmärchen für 2 Klaviere
- KHATSCHATURJAN: Tänze aus dem Ballett “Spartak” für 2 Klaviere; Tänze aus dem Ballett “Gayaneh” für 2 Klaviere; 3 Stücke für 2 Klaviere
- ARUTJUNJAN / BABADSCHANJAN: Armenische Rhapsodie für 2 Klaviere