Maria Isabel Siewers unterrichtete in verschiedenen musikalischen Ausbildungsstätten in Argentinien, bis sie 1989 die Professur für eine Gitarrenklasse an der Universität Mozarteum in Salzburg (Österreich) übernahm. Als Solistin musizierte sie unter anderem mit dem Orquesta Sinfónica Nacional (Argentinien), den Virtuosi di Praga, dem Radio/TV-Orchester von Zagreb, dem Böhmischen Kammerorchester, dem Nationalorchester von Kuba, dem Philharmonikorchester von Krakau und den Kammerorchestern von Mayo und Morón (Argentinien).
Außerdem ist Maria Isabel Siewers eine bemerkenswert vielseitige Kammermusikerin. Auf diesem Gebiet reicht ihr Repertoire von Giuliani oder Paganini bis Kurtag, Takemitsu, Guastavino, Piazzolla und Uraufführungen moderner Werke.
Die Aufnahmen von Maria Isabel Siewers zeugen von ihrer Vorliebe und ihrem speziellen Interesse für die Meisterwerke der Gitarre des 20. Jahrhunderts, für das reiche und bezaubernde Repertoire Lateinamerikas und für Kammermusik mit Gitarre. Ihre Aufnahmen sind vielfach preisgekrönt, wie z.B. mit dem „Critic`s choice“ (Gramophone) und dem Preis „Best record of the year“ (Acoustic Guitar).
In ihrem Bemühen, das Gitarrenrepertoire zu erweitern, hat María Isabel Siewers nicht nur neue Werke in Auftrag gegeben, sondern auch zahlreiche Solokompositionen und Kammermusikwerke uraufgeführt. Im Jahr 2000 hat sie beispielsweise das „Concierto de Estío“ mit dem Böhmischen Kammerorchester unter der Leitung von Leos Swarowsky uraufgeführt, das von der in Prag seßhaften Komponistin Sylvie Bodorova eigens für sie komponiert wurde. 2018 nahm sie, zusammen mit dem Orchester der Stadt Prag, das von Claudia Montero komponierte Gitarren Konzert „Luces y Sombras“ auf. Die CD „Mágica y Misteriosa“, die diese Aufnahme (zusammen mit einem Harfe und Orchester Konzert von Montero) beinhaltet, wurde mit dem Latin Grammy Award 2018 in der Kategorie „Klassik“ gekrönt.
Auch andere berühmte Komponisten haben ihr Werke gewidmet: José Luis Campana, Jorge Cardoso, John Duarte, Helmut Jasbar, Gustavo Kantor, Máximo Diego Pujol, Larry Traiger, Marios Elias Joannou, und Sergio Parotti.
María Isabel Siewers studierte in ihrem Heimatland Argentinien bei María Luisa Anido sowie im Konservatorium Manuel de Falla, welches sie mit einer Goldmedaille absolvierte. Ein Leistungsstipendium der spanischen Regierung ermöglichte ihr einen Aufenthalt in Santiago de Compostela, wo sie in der Meisterklasse von Andrés Segovia studieren konnte. Ein weiteres Stipendium der italienischen Regierung verhalf ihr zur Aufnahme in die Accademia Chigiana in Siena, wo sie bei Oscar Ghiglia, Ruggero Chiesa und Alain Meunier studierte und mit dem „Diploma de Merito“ ausgezeichnet wurde. Später studierte sie bei Abel Carlevaro und Nikolaus Harnoncourt.