In Paradisum
Bei dem speziell für Jugendliche konzipierten Educationkonzert wird "Raummusik" und mehrchörige Musik von Stefano Bernardi, György Ligeti, Andreas Hofer und Heinrich Ignaz Franz Biber zu hören sein.
Mirabellplatz 1, 5020 Salzburg
Andreas-Hofer-Gesellschaft Bad Reichenhall
Euro 10,- / erm. Euro 5,-
Italienische Musiker wie Stefano Bernardi (1577-1637) waren es, die im 17. Jahrhundert venezianische Mehrchörigkeit an den Salzburger Dom brachten. Bernardis Motette „In paradiso“ mag als Beispiel dafür stehen, wie der „Raum“ als zusätzliche Dimension der musikalische Aufführung ins Bewusstsein rückte. Bernardis Nachfolger als Salzburger Domkapellmeister, der Geiger und Komponist Heinrich Ignaz Franz von Biber (1644-1704) konnte daran unmittelbar anschließen. Sein „Requiem“ von 1692 integriert eben diese Mehrchörigkeit mit weiterer ästhetischen Errungenschaften wie der italienischen Motettenkunst und frühbarocker Textausdeutung.
„Raummusik“ im weiteren Sinn ist auch eines der berühmtesten Chorwerke des 20. Jahrhunderts: das „Lux aeterna“ von György Ligeti (1923-2006). Anders als bei der Mehrchörigkeit verlegte Ligeti in diesem a cappella-Stück aus dem Jahre 1966 das Räumliche aber ganz in die musikalische Struktur. Durch eine Art „Überblendtechnik“ ließ er die Konturen der Vokalklänge so ineinander verschwimmen, dass sie sich schwerelos im Klangraum zu bewegen scheinen. Es war gewiss dieser sphärische Einschlag, der Lux aeterna für Regisseure von Science fiction-Filmen (Stanley Kubrick, Peter Hyams) so interessant machte. Die Aufführung des Lux aeterna ist ein Beitrag zum Ligeti-Jahr 2023.
Programm:
- Stefano Bernardi: In paradisum
- György Ligeti: Lux aeterna
- Heinrich Ignaz Franz Biber: Requiem f-Moll
Miztwirkende:
- Mozarteum vocalEnsemble
- Solist*innen aus dem Masterstudium Aufführungspraxis sowie Lied und Oratorium
- Barockensemble der Universität Mozarteum
- Capella dell‘halla
- Leitung: Jörn Andresen